
Der Dax-Konzern K+S will nicht von dem kanadischen Konkurrenten Potash übernommen werden. Doch von der gestrigen Absage lassen sich die Kanadier nicht entmutigen. Ihre Antwort lässt jedoch viele Fragen offen.
Potash sei zuversichtlich, die Bedenken von K+S im gemeinsamen Gespräch ausräumen zu können, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die Kanadier beabsichtigten nicht, Minen zu schließen, die Produktion zu drosseln, das Salz-Geschäft der Nordhessen zu verkaufen oder Personal abzubauen.
Eine klare Zusage für den Erhalt von Arbeitsplätzen und Kapazitäten ist das allerdings nicht - Potash betont lediglich seine guten Absichten. Insgesamt beschäftigt K+S 10.000 Mitarbeiter, davon 7000 in Hessen und Thüringen. K+S-Chef Norbert Steiner hatte gestern kritisiert, dass Potash keine entsprechenden Zusicherungen gibt: „Trotz mehrfacher Nachfrage ist es zu dieser zentralen Frage seitens Potash bislang nur bei Gemeinplätzen geblieben.“
Steiner bleibt gegenüber den Motiven der Kanadier skeptisch: „Wir sind nicht überzeugt, angesichts der eigenen Lage von Potash, dass ein Unternehmen soviel Geld ausgibt, um alles beim Alten zu lassen. Das ist unplausibel", sagte er am Donnerstag vor Journalisten. Steiner befürchtet dass Potash nach einer Übernahme die Produktion in den deutschen Minen von K+S herunterfahren könnte, um das Angebot am Markt für Kali-Düngemittel zu verknappen. Sein Fazit: „K+S braucht Potash nicht."
Offen ließen die Kanadier in ihrer Antwort auch, ob sie zu einer Erhöhung ihres Angebots bereit wären. Die Offerte von 41 Prozent je Aktie entspreche einer Prämie von 57 Prozent auf den durchschnittlichen Aktienkurs der vergangenen zwölf Monate und biete einen sicheren Barwert für die K+S-Anteilseigner, erklärte Potash lediglich. Analysten schließen eine Erhöhung der Offerte nicht aus.
Als nächstes will sich Jochen Tilk, der deutsche Chef von Potash, gerne mit den Managern von K+S zusammensetzen. Womöglich wird er ja dann etwas konkreter.