Kuka-Übernahme Investor Midea hält fast 86 Prozent

Der chinesische Investor Midea hat nach Ablauf der Übernahmefrist Zugriff auf mehr als 85 Prozent der Anteile am Roboterbauer Kuka. Wie es jetzt für Kuka weiter geht.

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Übernahme-Krimi bei Kuka. Quelle: dpa Picture-Alliance

Der Augsburger Roboterhersteller Kuka ist nach dem Übernahmeangebot des Hausgeräteherstellers Midea zu fast 86 Prozent in chinesischer Hand. Nach Ablauf der Übernahmefrist hält Midea 85,69 Prozent an Kuka, wie die Chinesen am Mittwoch mitteilten. Der Erfolg hatte sich abgezeichnet. Midea hatte den Kuka-Anteilseignern mit 115 Euro je Aktie einen kräftigen Aufschlag auf den Börsenkurs geboten. Trotz der hohen Annahmequote haben die Chinesen zugesagt, Kuka nicht von der Börse zu nehmen und dem deutschen Unternehmen mindestens bis Ende 2023 seine Unabhängigkeit zu belassen.

Die Übernahme hat in der Politik Sorgen vor einem Abfluss deutscher Technologie nach China ausgelöst. Die Suche nach einem europäischen Alternativangebot für Kuka blieb jedoch erfolglos. Kuka-Chef Till Reuter versuchte wiederholt, Bedenken zu zerstreuen, und verwies auf die Investorenvereinbarung mit Midea.

Aktionäre, die das Übernahmeangebot nicht angenommen haben, bekommen nun noch eine zweite Chance. Sie können Midea ihre Anteile noch bis zum 3. August andienen. Die Chinesen hatten sich schon vor der Offerte mit 13,5 Prozent bei Kuka eingekauft und das Angebot nur unter die Bedingung gestellt, damit auf mehr als 30 Prozent zu kommen.

Die Übernahme des Augsburger Roboter- und Logistikspezialisten hatte wochenlang für Diskussionen gesorgt, weil ein Abwandern von deutschem Know-how nach China befürchtet wurde. Der Kuka-Vorstand hat deshalb mit Midea einen bis Ende 2023 gültigen Investorenvertrag geschlossen, um bis zu diesem Zeitpunkt die Unabhängigkeit der Konzernzentrale und alle 12 300 Arbeitsplätze zu sichern.

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