Laborkette Geschäft mit Corona-Tests beschert Synlab Rekordjahr

Die Laborkette hat vor allem dank des Pandemie-Geschäfts den Umsatz um 44 Prozent gesteigert. Auch der Gewinn liegt deutlich über der Prognose.

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Das Geschäft mit PCR-Tests ebbt langsamer ab als erwartet. Quelle: AFP/Getty Images

Das milliardenschwere Geschäft mit Tests auf das Coronavirus hat Europas größter Laborkette Synlab zu einem Rekordjahr verholfen. Der Umsatz schnellte 2021 um 44 Prozent auf 3,76 Milliarden Euro, weil der Börsenneuling allein mit 35 Millionen Corona-Tests 1,56 Milliarden Euro erwirtschaftete, wie Synlab am Mittwoch in München mitteilte. Ohne das Geschäft mit der Pandemie wäre der Umsatz um zehn Prozent gewachsen.

Die Tests waren für die Labore auch außergewöhnlich lukrativ: Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) stieg um 78 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro. Beide Kennziffern lagen deutlich über den im November zum wiederholten Mal angehobenen Prognosen von 3,5 Milliarden Euro Umsatz und gut einer Milliarde Euro operativem Gewinn.

Der bereinigte Nettogewinn nach Anteilen Dritter hat sich auch wegen der gesunkenen Schuldenlast auf 676,0 (2020: 214,9) Milliarden Euro mehr als verdreifacht. Die Aktionäre sollen eine erste Dividende von 33 Cent je Aktie bekommen.

Die Omikron-Welle hält Synlab auch im laufenden Jahr noch in Atem. Vorstandschef Mathieu Floreani hob die Umsatzerwartung für 2022 auf 3,0 von 2,9 Milliarden Euro an, weil das Geschäft mit den PCR-Tests langsamer abebbt als geplant. Allerdings bröckeln die Renditen: Wurden 2020 für einen PCR-Test im Schnitt noch 65 Euro gezahlt, waren es im vergangenen Jahr noch 49 Euro.

Synlab hatte auf Covid-19 spezialisierte Labore eingerichtet, die 10.000 Tests pro Tag und mehr verarbeiten konnten. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) soll sich im neuen Jahr auf 23 bis 25 (32) Prozent normalisieren.

„Auf der Basis unserer erhöhten finanziellen Flexibilität werden wir unsere erfolgreiche Wachstumsstrategie fortsetzen – sowohl durch Investitionen in unser Kerngeschäft als auch durch weitere Akquisitionen“, kündigte Floreani an. Synlab habe mehr als 200 Millionen Euro für die Übernahme weiterer Labore eingeplant, 25 Millionen Euro hat das Unternehmen für den Kauf von fünf Laboren seit Jahresbeginn bereits ausgegeben.

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