Lanxess Chemiekonzern legt Messlatte für Rendite hoch

Lanxess will durch höhere Rendite und die Übernahme des US-Rivalen Chemtura Kosten sparen und seine Profitabilität verbessern - an der Börse kam das jedoch nicht gut an.

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Chemiekonzern Lanxess legt die Messlatte für Rendite hoch Quelle: dpa

Der Spezialchemiekonzern Lanxess will die Krise der vergangenen Jahre endgültig hinter sich lassen und seine Profitabilität deutlich verbessern. "In den zurückliegenden Jahren haben wir die Hausaufgaben gemacht, jetzt können wir wieder mitspielen", sagte Vorstandschef Matthias Zachert am Dienstag. Lanxess habe sich deutlich verschlankt, seinen Fokus auf profitable, mittelgroße Märkte gelegt und inzwischen eine größere Präsenz in den Wachstumsregionen Nordamerika und Asien. Das Unternehmen setzt sich nun neue mittelfristige Finanzziele und strebt ab 2021 eine operative Rendite zwischen 14 und 18 Prozent an.

An der Börse konnte Lanxess damit nicht punkten: Die Aktien waren mit einem Minus von drei Prozent größter Verlierer im Nebenwertindex MDax. Die neuen Ziele schienen nicht übermäßig ambitioniert zu sein, sagte ein Händler. 2016 lag die am bereinigten Betriebsergebnis (Ebitda) gemessene Rendite von Lanxess bei 12,9 Prozent. Darin war allerdings noch das Kautschukgeschäft, das 2015 in das Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo mit dem saudischen Ölgiganten Saudi Aramco eingebracht wurde, berücksichtigt.

Lanxess hatte damals erklärt, Arlanxeo noch für drei Jahre voll konsolidieren zu wollen, an den Besitzverhältnissen sollte sich bis 2021 nichts ändern. An diesem Zeitplan habe sich nichts geändert, sagte Zachert. Überkapazitäten und Preisverfall im Kautschukgeschäft hatten zur Krise von Lanxess beigetragen. Zachert hatte das Unternehmen neu ausgerichtet und ihm ein Sparprogramm verordnet.

Ein wichtiger Faktor zum Erreichen des Renditeziels seien die Einsparungen aus der Übernahme des US-Rivalen Chemtura - dem größten Zukauf in der Firmengeschichte. Bis zum Jahr 2020 will Lanxess die jährlichen Kosten um rund 100 Millionen Euro senken, davon rund 25 Millionen Euro in diesem Jahr. Rund 30 Prozent der Einsparungen kommen aus dem Verwaltungsbereich, bis zu 180 Stellen werden wegfallen. Gleichzeitig plant Lanxess Investitionen von rund 400 Millionen Euro bis 2020 in allen vier Segmenten. Künftig sollen nur noch solche Geschäfte betrieben oder ins Portfolio genommen werden, in denen der Konzern führende Marktpositionen erreichen oder "nachhaltig attraktive Margen" erwirtschaften könne, betonte Zachert. "Wir werden alle unsere Geschäftsbereiche auf Wettbewerbsfähigkeit trimmen."

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