
Frankfurt Nach seiner milliardenschweren Einkaufstour in den USA will der Kölner Spezialchemiekonzern Lanxess jetzt seine Werke in Deutschland stärken. Das Unternehmen plant Investitionen im Volumen von rund 100 Millionen Euro, die vor allem Fabriken für chemische Zwischenprodukte in Nordrhein-Westfalen zugutekommen sollen. So werden in den kommenden drei Jahren jeweils etwa 40 Millionen Euro in die Werke in Leverkusen und Krefeld-Uerdingen fließen, wie Vorstandschef Matthias Zachert am Donnerstag bei Erläuterung der Geschäftszahlen von 2016 sagte. Zum Ausbau des Standorts im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel würden bis zu 15 Millionen genutzt, der Rest für das Werk im belgischen Antwerpen.
„Unser Herz schlägt in Nordrhein-Westfalen und in Deutschland“, betonte Zachert. Lanxess sei zwar ein globales Unternehmen, aber das Investitionsprogramm sei ein klares Bekenntnis zum Heimatmarkt. Ein Stellenaufbau gehe damit allerdings nicht einher. Da die Werke aber wettbewerbsfähiger gemacht würden, sichere das bestehende Arbeitsplätze. Die Fabriken in Nordrhein-Westfalen produzieren Chemikalien für die Auto-, Möbel- und Bauindustrie. Die Anlage in Brunsbüttel stellt Stoffe unter anderem für die Produktion von Unkrautvernichtungsmitteln her.
Zachert hatte vergangenes Jahr mit der Übernahme des US-Rivalen Chemtura für 2,4 Milliarden Euro den größten Zukauf in der Geschichte des MDax-Konzerns angekündigt. Die Integration der neuen Tochter soll Mitte 2017 abgeschlossen werden und verläuft laut dem Konzernchef nach Plan. Die Eingliederung von Chemtura stehe dieses Jahr klar im Mittelpunkt, sagte Zachert auf die Frage nach weiteren Zukäufen.