
Lego feiert „das beste Jahr für die Legogruppe überhaupt aller Zeiten“, wie es CEO Jørgen Vig Knudstorp am Morgen bei einer Pressekonferenz im Hauptquartiert in Billund ausdrückte. Und das nachdem Knudstorp den Konzern 2004 vor dem Bankrott gerettet hat. Damals musste er unter anderem die Freizeitparks verkaufen, große Teile der Belegschaft entlassen und den Fokus wieder auf das klassische Lego-Geschäft lenken.
Zehn Jahre nach seinem Amtsantritt ist von diesen schweren Schritten nichts mehr zu spüren. „Ich bin stolz darauf, dass wir Millionen von Kindern auf der ganzen Welt hochwertige, kreative Spielerlebnisse ermöglicht haben“, erklärte Knudstorp. 85 Millionen Kinder erreichte Lego im vergangenen Jahr.
Gewinn der Lego Group weltweit
Vor knapp zehn Jahren noch musste Lego einen Verlust von 119 Millionen Euro hinnehmen.
Im Folgejahr übernahm der damals 36-jährige Jørgen Vig Knudstorp die Geschäftsführung. In seinem ersten Jahr hatte er mit einem Verlust von 241,2 Millionen Euro zu kämpfen.
Danach gelang ihm und seinem Team, was zuvor unmöglich erschien: Er führte Lego zurück auf die Gewinnschiene. 28,7 Millionen Euro Gewinn spielte Lego 2005 ein.
2006 ging es für Lego weiter bergauf. Knudstorp schaffte es, den Gewinn zu versechsfachen – 172,9 Millionen Euro betrug der Gewinn.
Im Folgejahr stockte das Wachstum. Trotzdem blieb Lego noch ein Gewinn von 137,8 Millionen Euro.
Daraufhin ging es für Lego weiter bergauf. 181,2 Millionen Euro betrug der Gewinn 2008.
Das Knudstorp Lego auf den richtigen Kurs gebracht hatte, zeigte sich fünf Jahre nach seinem Amtsantritt. Er konnte den Gewinn nochmals erhöhen – auf 295,3 Millionen Euro.
2010 betrug der Gewinn von Lego fast eine halbe Milliarde – 498,2 Millionen Euro strömten in die Kassen von Lego.
Im Jahr darauf erwirtschaftete Lego einen Gewinn von 557,4 Millionen Euro.
Auch 2012 ließ das Wachstum nicht nach. 752,1 Millionen Euro betrug der Gewinn.
Knudstorps Kurs scheint nach wie vor der richtige zu sein. Auch 2013 konnte er den Gewinn erhöhen. Er bezifferte sich auf 819,9 Millionen Euro.
Davon konnte der Konzern profitieren. Der Umsatz in dänischen Kronen stieg um 13 Prozent. Damit war es das zehnte Jahr in Folge, in dem der dänische Klötzchenbauer nun wuchs. Die entsprechenden Zahlen präsentierte John Goodwin, der seit 2012 Finanzchef bei Lego ist. Verantwortlich waren dafür vor allem die Reihen Lego City, Lego Technic, Lego Friends und die Sets zum Lego-Film.
Das Unternehmen verzeichnet beim Nettoeinkommen ein Wachstum von 15 Prozent – es beläuft sich auf sieben Milliarden Dänische Kronen (938 Millionen Euro) – im Vorjahr lag es noch bei 6,1 Milliarden Kronen. Die Verkäufe verzeichneten 2014 in sämtlichen Regionen zweistellige Zuwächse und beliefen sich auf 28,6 Milliarden Dänische Kronen (3,8 Milliarden Euro).
Anzahl der Mitarbeiter der Lego Group
Nach der Krise 2003 musste Lego umstrukturiert werden – dafür war es auch nötig, dass einige Mitarbeiter gingen. 2007 waren nur noch 4200 Menschen für Lego tätig.
Mit den steigenden Gewinnen wurde wieder mehr produziert – und dafür bedurfte es weiterer Arbeitskräfte. 5400 waren es im Jahr 2008.
Lego erhöhte seinen Mitarbeiterstab binnen eines Jahres um knapp 2000 weitere – 7300 Menschen fanden 2009 bei Lego Arbeit.
Der Wachstumstrend setzte sich 2010 fort – das Personal wurde auf 8400 Mitarbeiter aufgestockt.
Weitere 1000 Mitarbeiter wurden bis 2011 eingestellt, sodass ihre Zahl 9374 betrug.
2012 knackte Lego erstmals wieder die 10.000er-Marke – 10.400 Menschen waren dort beschäftigt.
2013 bestand das Lego-Personal aus 11.800 Mitarbeitern.
Von dem Aufwärtstrends profitiert die Belegschaft. Nachdem Lego 2004 radikale Einschnitte vornehmen musste. 2007 fanden gerade einmal 4000 Arbeiter bei Lego einen Job; mittlerweile sind es 14.762 – ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozent.
Worauf Lego besonders stolz ist: Auch 2014 gab es nicht einen einzigen Rückruf.
Damit das Wachstum auch künftig gesichert ist, investierte Lego 3,1 Milliarden Dänische Kronen (415 Millionen Euro) – und damit 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Investitionen flossen unter anderem in die Fabrik in Jiaxing (China), die dieses Jahr betriebsbereit ist und ab 2017 voll einsatzfähig ist.
Auch die neuen Lego-Zentralen in Shanghai und London wurden 2014 eröffnet. Sie ergänzen die Quartiere in Singapur und den USA sowie das Hauptquartier in Billund. Lego will damit seine globale Ausrichtung ausweiten.
Den Branchenprimus Mattel hatte Lego bereits mit den Halbjahreszahlen im September überholt.