Lichtkonzern AMS bietet Osram-Aktionären höhere Abfindung an

Die neue Offerte ist Teil des Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrags, den AMS mit Osram geschlossen hat. Dieser muss noch bestätigt werden.

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Osram-Anteilseigner, die auch zum höheren Preis nicht verkaufen wollen, bekommen künftig nach dem Beherrschungsvertrag eine jährliche Garantiedividende von netto 2,24 Euro. Quelle: dpa

Für die verbliebenen Aktionäre von Osram hat sich das Warten gelohnt. Der Mehrheitsaktionär des Münchner Lichtkonzerns, der österreichische Sensor-Spezialist AMS, bietet ihnen eine Abfindung von 44,65 Euro je Aktie, wenn sie ihm ihre Papiere verkaufen, wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten.

Das sind deutlich mehr als die 41 Euro, mit denen AMS sich bisher 71 Prozent an Osram gesichert hatte. Am Dienstag schlossen Osram-Aktien bei 43,40 Euro. Die neue, höhere Offerte ist Teil des Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrags, den die Österreicher wie angekündigt mit Osram geschlossen haben. Sie ergibt sich aus einem Gutachten der Wirtschaftsprüfer von PwC, die Osram einen Unternehmenswert von 4,3 Milliarden Euro zugebilligt haben.

„Die Gutachter bestätigen uns in dem Kurs, mit dem wir seit langem die Transformation und jüngst auch die Flaute in der Autokonjunktur sowie die Coronakrise gemeistert haben“, sagte Osram-Vorstandschef Olaf Berlien.

Er hatte vor kurzem bereits die Erwartungen für das zu Ende gehende Geschäftsjahr 2019/20 wieder nach oben geschraubt, nachdem Osram glimpflicher durch die Krise kommt als gedacht. Bei einem Umsatzrückgang um 14 Prozent auf rund drei Milliarden Euro rechnet Osram mit einem bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) von etwa 240 Millionen Euro. 2020/21 soll der Umsatz wieder um sechs bis zehn Prozent steigen, die operative Rendite soll bei neun bis elf Prozent liegen.

Formal muss der Beherrschungsvertrag noch von einer außerordentlichen Hauptversammlung am 3. November beschlossen werden. Doch die dort nötige Mehrheit von 75 Prozent dürfte AMS sicher sein, da in der Regel bei weitem nicht alle Aktionäre präsent sind.

Mit dem Vertrag kann AMS bei Osram durchregieren und die Gewinne der Münchner Tochter abschöpfen, muss aber auch deren Verluste ausgleichen. Osram-Anteilseigner, die auch zum höheren Preis nicht verkaufen wollen, bekommen künftig nach dem Beherrschungsvertrag eine jährliche Garantiedividende von netto 2,24 Euro.

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