Linde Anlagenbauer dämpfen Optimismus des Industriegasekonzerns

Linde steigert Umsatz und operatives Ergebnis – und profitiert dabei von Währungseffekten. Doch in der Sparte Anlagenbau bricht der Umsatz weg. Der Ausblick von Vorstandschef Büchele ist vorsichtig.

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Kunden im Anlagenbau halten sich zurück. Quelle: Reuters

München Die lahmende Industriekonjunktur und der Ölpreisverfall setzen dem Industriegasekonzern Linde zu. „Das schwierige Marktumfeld und eine schwache Konjunktur haben uns im letzten Jahr vor einige Herausforderungen gestellt“, sagte Linde-Chef Wolfgang Büchele am Donnerstag. Nur dank positiver Währungseffekte stieg der Umsatz 2015 um 5,3 Prozent auf 17,94 Milliarden Euro.

Das operative Ergebnis (Ebitda) wuchs um 5,4 Prozent auf 4,13 Milliarden Euro. Währungsbereinigt gingen Umsatz und Ergebnis jeweils um gut zwei Prozent zurück. Die Dividende soll dennoch auf 3,45 (Vorjahr: 3,15) Euro je Aktie steigen.

Vor allem im Anlagenbau, in dem Linde etwa Maschinen für die Verarbeitung von Rohöl und Erdgas anbietet, bekommen die Münchener die Zurückhaltung der Kunden zu spüren. 2015 brach der Umsatz der Sparte um 16,5 Prozent auf 2,59 Milliarden Euro ein und ein Ende der Flaute ist nicht in Sicht. Im laufenden Jahr rechnet Linde hier mit einem weiteren Rückgang der Erlöse auf zwei bis 2,4 Milliarden Euro.

In der Gasesparte, die den Löwenanteil zu Umsatz und Ergebnis beiträgt, profitierte Linde von einem guten Geschäft mit medizinischen Gasen und steigenden Patientenzahlen vor allem in den USA. Linde hatte 2012 den auf Medizingase ausgerichteten US-Gesundheitsdienstleister Lincare übernommen.

Insgesamt steigerte die Gasesparte den Umsatz um 8,5 Prozent auf 15,17 Milliarden Euro, bereinigt um Währungs- und Erdgaspreiseffekte betrug das Plus 2,1 Prozent. Für das laufende Jahr hofft Linde, das Wachstum der Sparte zu beschleunigen - im besten Fall soll der Umsatz währungsbereinigt um fünf Prozent zulegen, im schlechtesten Fall auf dem Vorjahresniveau stagnieren.

Insgesamt strebt der Konzern für das laufende Jahr einen währungsbereinigten Umsatz- und Ergebnisanstieg von vier Prozent an. Büchele warnte aber zugleich, dass aufgrund des herausfordernden Marktumfelds auch ein Rückgang von bis zu drei Prozent möglich sei. „Für die Rendite auf das eingesetzte Kapital haben wir uns ein Ziel von rund neun Prozent gesetzt“, schrieb der Manager an die Aktionäre. 2015 sank die Rendite (Roce) auf 9,4 von 9,5 Prozent.

Büchele bekräftigte die bereits zwei Mal gekappte mittelfristige Prognose. Demnach rechnet der Konzern für 2017 mit einem operativen Konzernergebnis (Ebitda) zwischen 4,2 und 4,5 Milliarden Euro, die Rendite auf das eingesetzte Kapital (Roce) soll bei neun bis zehn Prozent liegen.

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