München Die IG Metall Bayern hat Wolfgang Reitzle als Aufsichtsratschef des Gasekonzerns Linde in Frage gestellt. Reitzles Ankündigung, die Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair gegen den Widerstand der Linde-Arbeitnehmervertreter durchzusetzen, „ist sehr befremdlich und besorgniserregend“, sagte Landesbezirkschef Jürgen Wechsler am Donnerstag in München. „Mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, ist das Gegenteil von Mitbestimmung. Das sollte Herr Reitzle wissen. Wenn er dazu nicht in der Lage ist, stellt sich die Frage, ob er der Richtige für Linde ist.“
Die Erfahrung mit fehlgeschlagenen internationalen Zusammenschlüssen beweise, dass die Beschäftigten bei einer Fusion von kulturell sehr unterschiedlichen Unternehmen voll mitziehen müssten. „Dies ist bei Linde nicht gegeben“, sagte Wechsler.
Auch die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) und der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Matthias Machnig (SPD), hatten dazu aufgefordert, den Zusammenschluss nicht gegen die Arbeitnehmer durchzusetzen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die sehr erfahrenen und verdienten Kapitalvertreter im Aufsichtsrat in einer solchen Situation vor den Karren von Herrn Reitzle spannen lassen“, sagte Wechsler.