Linde und Praxair Einschnitte für Arbeitnehmer werden abgemildert

Erfolg für die Gewerkschaften: Bei der geplanten Fusion von Linde mit Praxair soll von betriebsbedingten Kündigungen abgesehen werden. Zudem soll der Standort Dresden – anders als bisher geplant – erhalten werden.

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Bei der geplanten Linde-Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair soll auf die Arbeitnehmer Rücksicht genommen werden. Das konnten die Gewerkschaften erstreiten. Quelle: dpa

München Für die geplante Fusion des Gasekonzerns Linde mit seinem US-Rivalen Praxair haben die Gewerkschaften Bedingungen erkämpft. Auf betriebsbedingte Kündigungen bei Linde solle bis Ende 2021 verzichtet werden. „Wir haben unsere Punkte durchgesetzt und den Beschäftigten im Fall einer Fusion Sicherheit erstritten“ erklärte Xaver Schmidt, Arbeitnehmervertreter der IG BCE im Aufsichtsrat der Linde AG, am Freitag.

Den Gewerkschaften IG BCE und IG Metall zufolge ist vereinbart worden, dass bei einer Fusion die Einschnitte des scheidenden Linde-Chefs Wolfgang Büchele in Deutschland gemildert werden. Neben dem Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2021 werde anders als bisher geplant der Standort Dresden nicht geschlossen. Die Tarifbindung bleibe nach dem Zusammenschluss erhalten.

Eine entsprechende Vereinbarung für Linde in Deutschland sei mittlerweile durch eine Konzernbetriebsvereinbarung rechtlich abgesichert worden. „Vor diesem Hintergrund tragen die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat die Prüfung des Angebotes von Praxair zur Fusion mit der Linde AG mit“, hieß es. Der Linde-Aufsichtsrat hat am Mittwoch für neuerliche Fusionsverhandlungen mit Praxair zum weltgrößten Gasekonzern grünes Licht gegeben.

Der erste Anlauf war insbesondere an Standort- und Machtfragen gescheitert. Am Mittwoch hatten die Arbeitnehmervertreter angesichts der Zugeständnisse der Amerikaner für eine Wiederaufnahme der Gespräche gestimmt. Der ausgeschiedene Linde-Chef Büchele wollte nach dem Abbruch des ersten Versuchs weltweit bis zu 4000 der 65.000 Stellen streichen.

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