Linde und Praxair Linde auf dem Weg zum Ausschluss der Altaktionäre

Nach der Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair will der Gasehersteller Linde die alte AG von der Börse nehmen – um Kosten zu sparen.

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„Wir machen aus zwei sehr guten Unternehmen ein Exzellentes.“ Quelle: dpa

München Zwei Monate nach der Fusion des Gaseherstellers Linde mit dem US-Konkurrenten Praxair will der neue Konzern die noch verbliebenen Minderheitsaktionäre ausschließen. Praxair will auch die alte Linde AG von der Börse nehmen. Das erspare Aufwand und Kosten, sagte Vorstandschef Aldo Belloni am Mittwoch auf der letzten Hauptversammlung der Linde AG in München.

Am Ergebnis der Abstimmung bestehe kein Zweifel, sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Denn 92 Prozent der Linde-AG-Aktionäre wollten die Fusion und hatten ihre Aktien schon vor einem Jahr zum Umtausch eingereicht.

Belloni sagte: „Wir machen aus zwei sehr guten Unternehmen ein exzellentes.“ Als neuer Weltmarktführer mit 80.000 Mitarbeitern und 24 Milliarden Euro Jahresumsatz rechnet die neue Linde plc mit Synergien von gut einer Milliarde Euro.

Nur acht Prozent der Linde-AG-Aktionäre wollten ihre Anteile nicht tauschen. Ihre Anteile will der fusionierte Konzern jetzt gegen Zahlung einer Abfindung einziehen. Wirtschaftsprüfer und ein gerichtlich bestellter Sachverständiger hätten die Höhe der Abfindung für angemessen erklärt, sagte Belloni vor 650 Aktionären.

Viele Altaktionäre der Traditionsfirma „sind traurig und sogar wütend“, sagte Bergdolt. Eine Ära gehe zu Ende. Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle hatte die Fusion maßgeblich betrieben und ist jetzt auch Aufsichtsratschef der Linde plc. Geführt wird der neue Konzern vom bisherigen Praxair-Chef Steve Angel.

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