Maschinenbau Bergbaumaschinen-Hersteller zeigen sich optimistisch

Der jahrelange Abwärtstrend von Bergbaumaschinen scheint vorerst gestoppt. Weil in Deutschland immer mehr Zechen schließen, hat der deutsche Markt aber nur noch eine geringe Bedeutung im internationalen Vergleich.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Für 2017 rechnet die Branche mit ihren knapp 12.000 Mitarbeitern mit Gesamterlösen von 2,95 Milliarden Euro wie im Vorjahr. Quelle: dpa

Essen Die Hersteller von Bergbaumaschinen haben den jahrelangen Abwärtstrend gestoppt. „Weil unser Abnehmer, die Rohstoffindustrie, in nicht wenigen Bereichen wieder gute Geschäfte und damit auch angemessene Gewinne machen, blicken wir, auch was die Jahre 2018 und 2019 anbelangt, durchaus optimistisch in die Zukunft“, sagte Michael Schulte Strathaus, Vorsitzender des Branchenverbandes Mining im VDMA, am Donnerstag in Essen.

Erstmals seit vier Jahren sei 2017 mit Stagnation zu rechnen und in den kommenden Jahren dann mit Zuwächsen. Grund seien die seit dem vierten Quartal 2016 wieder anziehenden Auftragseingänge aus dem Ausland. In den ersten neun Monaten legten die Order um 38 Prozent zu. Bis sich die Bestellungen aber in den Umsätzen widerspiegelten, könnte ein Jahr vergehen, sagte Schulte Strathaus.

Für 2017 rechnet die Branche mit ihren knapp 12.000 Mitarbeitern mit Gesamterlösen von 2,95 Milliarden Euro wie im Vorjahr. Während Deutschland, wo Zechen geschlossen werden, mit voraussichtlich 110 Millionen Euro noch vier Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, steigt der Auslandsanteil auf über 96 Prozent. Hauptabsatzmärkte sind laut Verband Europa (28 Prozent) und die USA (15 Prozent). In Afrika seien die Geschäfte allerdings in den ersten neun Monaten eingebrochen, sagte Schulte Strathaus. Die Exporte dorthin gingen vor allem wegen der Unruhen in Nordafrika von elf auf fünf Prozent zurück.

Die Branche, zu der neben zahlreichen Mittelständlern auch Konzerne wie Thyssen-Krupp, Caterpillar, Liebherr und Komatsu gehören, hatte über Jahre wegen des ungebremsten Rohstoffhungers zweistellige Zuwachsraten verzeichnet und dabei ihre Kapazitäten deutlich ausgebaut. Seit 2013 sind die Erlöse wegen fallender Rohstoffpreise aber auf Talfahrt. In Deutschland zieht zudem das Aus der Steinkohleproduktion eine schwindende Nachfrage nach sich. Neben dem Kohlebergbau findet die Branche Abnehmer im Erzbergbau und Tunnelbau.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%