Frankfurt/Main Deutschlands exportorientierte Maschinenbauer sehen trotz protektionistischer Tendenzen in den USA und der ergebnislosen Welthandelskonferenz Chancen für den Freihandel. „Tatsächlich brachte 2017, ausgehend von der Europäischen Union, auch sehr viele positive Entwicklungen“, sagte Ulrich Ackermann, Leiter Außenwirtschaft des Branchenverbandes VDMA, am Mittwoch. Als Beispiele nannte er das Freihandelsabkommen mit Japan (JEFTA), den Handelspakt mit Kanada (CETA), der vorläufig in Kraft getreten ist, und die kurz vor dem Abschluss stehende Modernisierung des Abkommens mit Mexiko.
„Dass plötzlich auch die Verhandlungen zwischen der EU und dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur Fahrt aufgenommen haben, ist ebenfalls kein Zufall und hat mit den USA zu tun. Die Länder sehen sich nach Alternativen um“, sagte Ackermann. Europa könne so seine Reputation in anderen Regionen ausbauen.
„Das gilt insbesondere auch für die Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten (Asean), wo die USA als verlässlicher Partner auf absehbare Zeit ausfallen“, sagte Ackermann. US-Präsident Donald Trump hatte das Transpazifischen Handelsabkommen TPP nach seinem Amtsantritt im Januar aufgekündigt.
Für Deutschlands Maschinenbauer werden die USA nach Einschätzung Ackermanns auf absehbare Zeit aber wichtigster Einzelmarkt für den Export sowie für Auslands-Investitionen bleiben. „Die USA sind vorerst durch nichts zu ersetzen.“
In den ersten neun Monaten des Jahres wurden Maschinen „Made in Germany“ im Wert von gut 13 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten geliefert. Zweitgrößter Exportmarkt war China mit 12,8 Milliarden Euro. Mexiko kam auf Rang 17 (2,3 Mrd) und Japan auf Platz 20 (1,9 Mrd.). Größter Handelsraum ist die EU, in die knapp 47 Prozent aller Maschinen-Ausfuhren gingen.