Maschinenbau USA sind das neue Exportland Nummer eins

Die deutschen Maschinenbauer stellen einen neuen Exportrekord auf. Motor des Wachstums sind dabei die USA: Das Land überflügelt China als wichtigsten Geschäftspartner. Russland fällt weiter zurück.

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Maschinen „Made in Germany“ bleiben im Ausland gefragt. Quelle: dpa

Düsseldorf Für die deutschen Maschinenbauer werden die USA als Absatzmarkt immer wichtiger. In kein anderes Land habe die Branche 2015 so viele Anlagen exportiert, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Montag mit. Die Lieferungen seien um 11,2 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro gestiegen.

Damit habe der US-Markt dem bisherigen Spitzenreiter China den Rang abgelaufen. Die Ausfuhren in die Volksrepublik seien um 5,9 Prozent auf 16 Milliarden Euro geklettert. Die Ausfuhren in die Europäische Union wuchsen um 6,7 Prozent auf knapp 70 Milliarden Euro. Damit gingen 44,8 Prozent aller Maschinen „Made in Germany“ in EU-Länder.

Insgesamt konnten die Maschinenbauer, zu denen neben börsennotierten Konzernen wie Thyssen-Krupp und Gea auch zahlreiche Mittelständler gehören, ihre Ausfuhren um 2,6 Prozent auf 155 Milliarden Euro steigern. Nach Abzug der Preissteigerungen (real) blieb ein Plus von 0,9 Prozent.

Die Wirtschaft in den USA hat in den vergangenen Jahren insbesondere von den niedrigen Energiekosten profitiert, die auch die Nachfrage nach Maschinen ankurbelt. Weiteren Schwung erhoffen sich die deutschen Hersteller von dem geplanten Freihandelsabkommen (TTIP) mit den Vereinigten Staaten. Dies könnte technische Hürden beseitigen.

Viele Maschinen müssten ein zweites Mal getestet und zugelassen werden, klagt die Branche. Durch abweichende technische Regulierungen in den einzelnen Bundesstaaten der USA entstünden beim Export Zusatzkosten von fünf bis 20 Prozent. Die Maschinenbauer gelten mit rund einer Million Beschäftigten als Rückgrat der deutschen Wirtschaft.

Die USA sind Partnerland bei der Hannover Messe Ende April, zu der auch US-Präsident Barack Obama erwartet wird. Vor drei Jahren war noch Russland das Partnerland der Industrieschau - und der viertwichtigste Exportmarkt für die deutschen Maschinenbauer. In Folge der Ukraine-Krise und des Verfalls der russischen Währung sind die Exporte der deutschen Maschinenbauer nach Russland eingebrochen. Im vergangenen Jahr schrumpften die Ausfuhren laut VDMA um knapp 27 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Damit liege Russland in der Bedeutung als Exportmarkt inzwischen nur noch auf Platz zehn.

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