Maschinenbauer Gea US-Investor Singer baut Anteil aus

Trotz guter Zahlen könnten auf den Maschinenbauer Gea unstete Zeiten zukommen: Der aktivistische Investor Elliott baut seinen Anteil am Konzern aus. Einen Strategieschwenk plane der Fonds jedoch nicht.

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Erst im Juli kappte der überwiegend für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie produzierende Anlagenbauer erneut seine Prognose und sorgte für Unmut bei Aktionären. Quelle: dpa

Düsseldorf Auf den Maschinenbauer Gea könnten demnächst unruhigere Zeiten zukommen. Der aktivistische Investor Paul Singer hat seinen Anteil am Düsseldorfer MDax-Unternehmen auf etwas mehr als drei Prozent ausgebaut, wie Gea am Dienstagabend mitteilte. In der Regel versucht Singer nach einem Einstieg, Einfluss auf die Unternehmensstrategie zu nehmen. Die Gea-Aktie legte am Mittwoch kräftig zu.

Singer hatte in der jüngsten Vergangenheit mit seinem Hedgefonds Elliott vermehrt Anteile an europäischen Unternehmen erworben, wie etwa einen Anteil an Stada und der niederländischen Akzo Nobel. Beide Unternehmen standen vor einer Übernahme. Stada wurde von den beiden Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven erst jüngst übernommen. Akzo Nobel hingegen konnte sich gegen eine Übernahme durch den US-Konkurrenten PPG Industries erfolgreich wehren, obwohl Singer darauf gedrängt hatte.

Mit einem Run auf die Aktien haben die Anleger am Mittwoch die Beteiligung des US-Hedgefonds Elliott bei Gea honoriert. Die Papiere des Maschinenbauers schnellten um 9,8 Prozent in die Höhe auf 41,52 Euro und führten damit die Favoritenlisten im MDax an. Einer Pflichtmitteilung zufolge hält der Fonds, der mit seiner aktivistischen Politik zuletzt bei Stada für Furore sorgte, mehr als drei Prozent Anteile an Gea. „Das ist jetzt schon der zweite Hedgefonds bei Gea, das dürfte den Aktie weiteren Aufwind geben“, sagte ein Händler. Schon im August hatte der ebenfalls als aktivistisch geltende Investor Albert Frere die Drei-Prozent-Meldeschwelle überschritten und damit den Aktienkurs von Gea um fast neun Prozent in die Höhe getrieben.

Seit Jahresbeginn haben sich die Gea-Aktien allerdings per saldo kaum vom Fleck bewegt. Auf Sicht von zwölf Monaten brockten sie den Aktionären ein Kursminus von mehr als 20 Prozent ein. Erst im Juli kappte der überwiegend für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie produzierende Anlagenbauer erneut seine Prognose und vergrätzte damit seine Aktionäre.

Der US-Hedgefonds Elliott plant nach dem Einstieg beim Anlagenbauer Gea einem Insider zufolge keinen radikalen Strategieschwenk. Elliott wolle Gea nicht zerschlagen, sagte am Mittwoch eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Der Investor peile einen konstruktiven Dialog mit dem Management um Vorstandschef Jürg Oleas an. Der Konzern könne international stärker expandieren und seine Margen deutlich verbessern. Gea wollte den Vorstoß von Elliott nicht kommentieren. Auch Elliott lehnte eine Stellungnahme ab.

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