Der frühere Renault- und Nissan-Chef Carlos Ghosn hat einem Medienbericht zufolge überraschend Japan verlassen. Ghosn, der zuletzt unter Hausarrest in Tokio gestanden habe, sei am Montag in den Libanon geflogen, schreibt die Zeitung „Les Echos“ unter Berufung auf Insider. Für den Bericht gab es zunächst keine Bestätigung von offizieller Seite. Der ehemalige Automanager besitzt neben der französischen auch die libanesische und brasilianische Staatsbürgerschaft.
Ghosn steht in Japan unter Anklage wegen Untreue und finanziellen Fehlverhaltens beim japanischen Renault-Partner Nissan. Ihm wird vorgeworfen, sein Einkommen als zu niedrig angegeben, den Autobauer Nissan um fünf Millionen Euro geschädigt und sich persönlich bereichert zu haben. Ghosn hat die Vorwürfe zurückgewiesen.