
Tokio Die Tokioter Polizei hat einem Medienbericht zufolge wegen des Finanzskandals beim Kamerahersteller Olympus Ermittlungen eingeleitet. Gegenstand der Untersuchung sei das Verheimlichen von Verlusten durch Wertpapier-Geschäfte, meldete die Zeitung „Yomiuri“ am Donnerstag. Es gehe um mögliche Finanzrechts-Verstöße.
Die Polizei habe interne Bilanzunterlagen angefordert. Auch sollen Manager und andere Personen befragt werden. Olympus-Aktien waren angesichts der Entwicklung zunächst vom Handel ausgesetzt.
Olympus steckt in einem riesigen Bilanzskandal. Der Konzern hatte Anfang der Woche eingeräumt, über Jahrzehnte hinweg Verluste aus Wertpapier-Geschäften verheimlicht und falsch verbucht zu haben. Dabei könnte es um etwa 1,5 Milliarden Dollar gehen. Das japanische Unternehmen gab am Dienstag zu, dass seit den 90er Jahren angehäufte Investment-Verluste mit Hilfe von Übernahmen verschleiert wurden. Die Aktie stürzte gestern um 29 Prozent ab. Seit Ausbruch der Affäre hat sie mehr als zwei Drittel ihres Werts verlorenn
Firmenchef Shuichi Takayama sagte gestern vor Journalisten in Tokio, der frühre Verwaltungsratsvorsitzende Tsuyoshi Kikukawa sei in die Vertuschung des Skandals verwickelt. Beteiligt gewesen sei auch Vizepräsident Hisashi Mori, der sofort entlassen wurde.