Merck Gewinnrückgang beim Pharma- und Chemiekonzern

Der Pharma- und Chemiekonzern Merck hat im dritten Quartal weniger Umsatz gemacht als erwartet. Das Betriebsergebnis sank um 8,3 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Grund sind die hohen Kosten für Forschungs- und Entwicklungskosten.

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Das Pharma- und Chemieunternehmen setzte von Juli bis September 3,73 Milliarden Euro um und kam damit kaum vom Fleck. Quelle: dpa

Frankfurt Merck blickt nach einem Gewinnrückgang im dritten Quartal etwas pessimistischer auf den Rest des Jahres. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern hält zwar an seiner Jahresprognose fest, nimmt aber nur noch das untere Ende der angepeilten Gewinn- und Umsatzspanne ins Visier. Im dritten Vierteljahr musste Merck einen Rückgang des bereinigten Betriebsergebnisses (Ebitda) um 8,3 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro hinnehmen. Mit einem Umsatz von 3,73 Milliarden Euro kam das Darmstädter Traditionsunternehmen kaum vom Fleck.

Höhere Forschungs- und Marketingkosten lasteten auf dem Pharma-Geschäft. Insgesamt bekam das Unternehmen auch negative Währungseffekte zu spüren. Das zum Verkauf stehende Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten wie dem Nasenspray Nasivin wuchs zuletzt organisch um elf Prozent, wie Merck am Donnerstag mitteilte.

„Wir bestätigen den Ausblick für das Gesamtjahr trotz Gegenwind auf der Währungsseite“, erklärte Vorstandschef Stefan Oschmann. Allerdings stellt sich der Merck-Chef darauf ein, wegen der sich verschärfenden Schwierigkeiten mit den Währungseffekten den Zielkorridor sowohl bei den Erlösen als auch beim Gewinn nur noch am unteren Ende erreichen zu können. Anfang August hatte Merck die Umsatzprognose wegen geänderter Wechselkursannahmen leicht auf 15,3 bis 15,7 Milliarden Euro gesenkt, das Ebitda-Ziel von 4,4 bis 4,6 Milliarden Euro aber bekräftigt. Mit den Zahlen vom dritten Quartal traf Merck ungefähr die Erwartungen der Analysten.

Im Pharmageschäft gingen die Umsätze mit wichtigen Medikamenten wie dem Krebsmittel Erbitux und der Multiple-Sklerose-Medizin Rebif zurück, während die Gesamtumsätze in der Sparte trotz negativer Währungseffekte um 1,2 Prozent zulegten. Wegen höherer Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie für Marketing und Vertrieb von neuen Medikamenten brach der Betriebsgewinn in der Sparte aber um fast ein Fünftel ein.

Das Wachstum im Geschäft mit frei verkäuflichen Mitteln wurde getragen von Kernmarken wie dem Vitamin-Präparat Neurobion. Merck hatte Anfang September angekündigt, einen vollständigen oder teilweisen Verkauf der Sparte mit rezeptfreien Mitteln wie auch strategische Partnerschaften zu prüfen. Bis Anfang 2018 soll eine Entscheidung fallen. Insidern zufolge hat Nestlé ein Auge auf den Bereich geworfen.

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