Metallverarbeiter Aurubis trennt sich von Vorstandschef Schachler

Ein Investitionsprojekt des Metallverarbeiters ist fehlgeschlagen. Nun muss der Vorstandsvorsitzende seinen Posten räumen.

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Der Metallverarbeiter entlässt seinen Chef. Quelle: Reuters

Frankfurt Europas größte Kupferhütte Aurubis hat nach einem fehlgeschlagenen Investitionsprojekt seinen Vorstandschef entlassen. Der Aufsichtsrat habe einstimmig beschlossen, Jürgen Schachler mit sofortiger Wirkung freizustellen, teilte der Hamburger Konzern am Mittwoch mit. Zudem hätten Vorstand und Aufsichtsrat vereinbart, das Investitionsprojekt FCM (Future Complex Metallurgy) zu stoppen.

Es hätten sich deutlich höhere Investitionskosten ergeben, teilte Aurubis in einer Pflichtmitteilung mit. „Damit ist die ursprüngliche Wirtschaftlichkeit des Projektes nicht mehr gegeben.“ Die Aktie des Konzerns schloss nach der Mitteilung 0,9 Prozent im Minus.

Die bisher angefallenen Investitionskosten des Projektes werden Arubis zufolge das Ergebnis des dritten Quartals mit rund 30 Millionen Euro belasten. Ohnehin dürfte das konjunkturelle Umfeld sich negativ auf das Ergebnis im Vierteljahr sowie im Gesamtjahr niederschlagen. Nun würden interne Wachstumsoptionen „mit der Zielsetzung eines zukünftigen integrierten Hüttennetzwerkes“, hieß es weiter.

Aurubis hatte bereits im April wegen fortgesetzter Produktionsstillstände die Gewinnprognose gesenkt. Die Stillstände wegen geplanter Wartungsmaßnahmen hätten zu einem geringeren Durchsatz geführt, erklärte Schachler damals. Zudem fielen auch die schwächere Nachfrage nach Flachwalzprodukten und die schwächelnde Konjunktur in der Autobranche ins Gewicht.

Im Mai gab Aurubis die Übernahme des belgisch-spanischen Recycling-Unternehmens Metallo bekannt. Die Hamburger haben angekündigt, sich von einem reinen Kupferproduzenten zu einem Hersteller auch anderer Metalle zu wandeln.

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