Microsoft und BMW Warum die Cloud die Freude am Fahren sichert

BMW hat auf Microsofts Hausmesse Build in San Francisco die Zukunft des interaktive Fahrens demonstriert. Und wer sie gesehen hat, der zerreißt seine Tesla-Bestellung.

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Zukunftsvisionen der Nobelmarke BMW: Die Cloud soll den Fahrgenuss erhöhen. Quelle: AFP

San Francisco Cloud, Internet der Dinge, connected life: Für viele Menschen hört sich das immer noch mehr nach böhmischen Dörfern an als die Zukunft des Autofahrens. Doch Thom Brenner will diese Schlagwörter für BMW und Fahrer der Münchner Nobelmarke mit Leben füllen. Der Vice President Digital Lifestyle and Services bei BMW entwarf auf Microsofts Hausmesse Build in San Francisco ein ambitiöses Zukunftsszenario, in dem das Auto nahtlos in das tägliche Leben eingebunden wird.

Die erste Ausbaustufe steht seit heute in den USA im App-Store von Apple für BMW-Besitzer der Jahrgänge 2014 und 2015 zum Download bereit. Deutsche BMW-Eigner werden „noch dieses Jahr“ die Erweiterung für ihre Fahrzeuge nutzen können, bestätigte Randi Cavaniani von BMW USA dem Handelsblatt. Für Kunden mit einem BMW Connect-Drive-Abo ist es kostenlos.

Noch sei es in Entwicklung, aber da werde es hingehen, verspricht Brenner den Microsoft-Entwicklern, von denen er hofft, sie werden ihre Dienste und Angebote mit BMW verbinden. Der Morgen beginnt mit einem Briefing durch ein freundliches Hologramm. Welche Termine stehen an? Wann muss man losfahren, um rechtzeitig anzukommen? Im Auto angekommen, sind die Koordinaten des ersten Ziels schon in der Navi. Es geht einfach los. Kurz vor dem Ziel wird eine automatische SMS an den Gesprächspartner abgesetzt: „Bin gleich da.“ Gibt es Probleme, werden Alternativ-Routen vorgeschlagen.
Jeder beliebige digitale Zugangspunkt soll in Zukunft Zugang zur digitalen BMW-Welt bieten. Ob Internet-Lautsprecher Echo von Amazon, Smartphone oder Spielekonsole Xbox: Was Mikrofon oder Tastatur hat und mit Microsofts Cloudservice verbunden ist, wird mit dem Auto verknüpft sein.


Alles dreht sich Bequemlichkeit

In der ersten Stufe, die jetzt verfügbar ist, dreht sich alles um die Bequemlichkeit bei Fahrt und Kommunikation. Die BMW App ist eine vollständige Navigation, arbeitet aber auch mit jeder anderen Software oder Google Apps zusammen. Besitzer von Hybrid-Fahrzeugen können den Batteriestand abfragen.
BMW-Fahrzeuge werden, auch das besorgt die Cloud, in Zukunft regelmäßig mit neuen Funktionen aufgerüstet und aktuell gehalten. Ein Trend, den bislang erst Tesla vorgelebt hat.

Möglich wird das alles erst durch die Cloud, in diesem Fall die von Microsoft. Hier laufen alle Fäden zusammen, tauschen Apps Informationen aus, lebt die künstliche Intelligenz, die die Informationen zu einem Gesamtbild zusammenführen.

„Wir können Millionen von Informationen pro Sekunde verarbeiten“, sagt Snajay Ravi von Microsofts Automotiv-Division. So kommen die Daten von tausenden Autos zusammen, die Apps lernen, wie die Menschen sie in Auto nutzen. Was den Datenschutz angeht: „Wir haben in Deutschland lokale Datenclouds“, verspricht Ravi.
Und selbst wenn der Fahrer das Auto dann doch verlassen hat, lässt ihn BMW Connect nicht alleine. Auf dem Smartphone ist auf Wunsch automatisch der Fußweg zum Ziel oder zurück zum Auto abrufbar.

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