Milliarden-Abschreibung Probleme der Tochter Cimic im Nahen Osten bescheren Hochtief Verlust

Der Baukonzern ist im vergangenen Geschäftsjahr in die roten Zahlen gerutscht. Grund ist eine milliardenschwere Abschreibung der australischen Tochter Cimic.

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Hochtief: Probleme der Tochter Cimic bescheren einen Verlust Quelle: dpa

Eine milliardenschwere Abschreibung bei seiner australischen Tochter Cimic lässt den Essener Baukonzern Hochtief für das vergangene Geschäftsjahr in die roten Zahlen rutschen. Cimic hat in der Nacht zum Donnerstag angekündigt, sich wegen erheblich verschlechternder Marktbedingungen aus dem Geschäft im Nahen Osten zurückziehen zu wollen. Ihre 45-prozentige Beteiligung an dem in der Region tätigen Unternehmen BIC Contracting (BICC) mit Sitz in Dubai wollen die Australier verkaufen.

In diesem Zusammenhang nimmt Cimic Abschreibungen auf den Wert der Beteiligung vor, wie Cimic mitteilte. Die Ergebnisbelastung nach Steuern bezifferte das Unternehmen auf umgerechnet 1,1 Milliarden Euro. Das entspreche dem gesamten finanziellen Risiko im Zusammenhang mit BICC. Die Cimic-Aktie verlor in Sydney fast 20 Prozent.

Cimic gehört zu fast 73 Prozent zu Hochtief und trägt den Löwenanteil zum Gewinn vor Steuern bei. Die Essener müssen wegen der Probleme im Nahen Osten daher selbst eine Ergebnisbelastung nach Steuern und Minderheiten von rund 800 Millionen Euro verbuchen, wie Hochtief mitteilte. Durch die Ergebnisbelastung werde Hochtief unter dem Strich einen Verlust schreiben, sagte ein Unternehmenssprecher.

Die Aktie von Hochtief geriet denn auch unter Druck und verlor kurz nach Handelsbeginn mehr als 7 Prozent. Daran konnte auch die Tatsache nichts ändern, dass das operative Geschäft bei Hochtief nach eigenen Angaben rund läuft und das Unternehmen an seiner Prognose für 2019 festhält. Die Zahlen für 2019 will Hochtief voraussichtlich am 11. Februar vorlegen.

Cimic kämpft seit einiger Zeit mit Problemen bei BICC. Bereits 2016 hatte das Unternehmen eine strategische Überprüfung für die Beteiligung angestoßen. Cimic hatte sich 2007 - damals noch unter dem alten Namen Leighton - für rund 870 Millionen australische Dollar (aktuell etwa 537 Mio Euro) an BICC beteiligt. Die übrigen Anteile gehören dem Hochtief-Sprecher zufolge einem Privatinvestor.

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