Mobilitätsgeschäft Neuer Carsharing-Riese von BMW und Daimler denkt schon an größere Übernahmen

Durch die Fusion von Drive Now und Car2go entsteht ein milliardenschwerer Mobilitätskonzern. Weitere Zukäufe sind dabei auch ein Thema.

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ARCHIV - ARCHIV - Die Kombo aus Archivbildern zeigt von links das Logo des Autoherstellers Audi am 11.01.2010 bei der North American International Auto Show (NAIAS) im US-amerikanischen Detroit. In der Mitte das Logo des deutschen Autoherstellers Mercedes-Benz (Daimler AG), aufgenommen am 14.04.2010 auf der Leipziger Automesse AMI und das Logo von BMW, aufgenommen anlässlich des Autosalons in Genf am 03.03.2010. Als Daimler, BMW und Audi zusammen den Kartendienst Here kauften, lobte Kartellamts-Präsident Mundt ausdrücklich, dass sich die deutschen Autohersteller zusammentaten, um bei der Entwicklung selbstfahrender Autos vorne zu liegen. (zu dpa EU-Kommissarin: Wollen Unternehmen gleich behandeln - egal woher vom 10.02.2018) Foto: Friso Gentsch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Quelle: dpa

Stuttgart Daimler und BMW wollen das Carsharing-Geschäft nach der Zusammenlegung ihrer Sparten kräftig ausbauen. Dabei sei man für weitere Partner offen und erwäge auch Übernahmen, sagte Daimler-Finanzvorstand Bodo Uebber am Donnerstag. „Wir wollen signifikant wachsen und sind in der Lage, größere Akquisitionen zu schaffen.“

Der Stuttgarter Autobauer hatte seine Mobilitätssparte bereits im vergangenen Jahr mit gezielten Zukäufen verstärkt. So zahlte Daimler im Dezember geschätzte 200 Millionen Euro für den französischen Fahrdienst-Vermittler Chauffeur Privé.

Daimler und BMW wollten im Mobilitätsgeschäft eine weltweit führende Rolle spielen. Ein Börsengang der gemeinsamen Gesellschaft stehe derzeit nicht im Fokus, sagte Uebber und fügte hinzu, Sitz des neuen Unternehmens werde wahrscheinlich in Deutschland sein. Ein möglicher Börsengang sei noch nicht in der Diskussion gewesen.

Daimler und BMW hatten sich nach langen Verhandlungen auf eine Fusion ihrer Carsharing-Töchter Drive Now und Car2Go verständigt. In die Gemeinschaftsfirma, an der sich beide Partner je zur Hälfte beteiligen, sollen auch andere Mobilitätsdienste der beiden Konzerne eingebracht werden.

Geplant ist der Aufbau eines Mobilitätsdienstleisters mit vier Millionen Kunden, 20.000 Autos und einem Unternehmenswert von mehr als einer Milliarde Euro. Durch die Zusammenlegung wollen die beiden deutschen Premiumanbieter Konkurrenten wie dem Fahrdienst-Anbieter Uber die Stirn bieten.

Uebber betonte, dass Daimler dem Rivalen BMW zwar „kulturell nahe“ stehe. Die Zusammenarbeit beschränke sich aber auf den neuen Dienstleister. „Gemeinsam sind die Skaleneffekte deutlich schneller zu erreichen. Im Kerngeschäft, dem Autoverkauf, bleiben wir Wettbewerber.“

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