Möglicher Börsengang Evonik schraubt die Erwartungen hoch

Trotz eines gesunkenen Konzernumsatzes ist Evonik-Chef Klaus Engel für das laufende Jahr „sehr zuversichtlich“, schließlich erwartet er trotz einiger Verkäufe ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau.

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Chemiekonzern Evonik erwartet für 2012 ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau. Quelle: dpa

Düsseldorf Der Chemieriese Evonik hat kurz vor der Entscheidung über einen möglichen Börsengang seine Jahresziele in die Höhe geschraubt. Evonik sei „optimistischer als noch zu Jahresbeginn“, teilte der Essener Konzern am Freitag mit. Die operativen Ergebnisse 2012 könnten möglicherweise sogar über den Rekordwerten des Vorjahres liegen. Im ersten Quartal trübten allerdings Bewertungseffekte und Bereinigungen auf Geschäfte mit der kriselnden Photovoltaikindustrie die Evonik-Bilanz - die für einen Börsengang zentrale Ebitda-Marge konnte Evonik aber gegenüber dem Vorquartal und dem Gesamtjahr 2011 steigern.

„Wir sind für das Jahr 2012 sehr zuversichtlich“, bilanzierte Konzernchef Klaus Engel am Freitag. Zwar sank der Umsatz des Konzerns von Januar bis März um acht Prozent auf 3,456 Milliarden Euro, doch geht dies auf den Verkauf des Geschäfts mit Industrierußen im vergangenen Jahr zurück. Organisch hätten sich die Erlöse stabil entwickelt, unterstrich Evonik. Das für den Börsengang zentrale bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) sank wegen der fehlenden Beiträge des verkauften Geschäfts um zehn Prozent auf 692 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge lag indes bei 20 Prozent - nach 15,7 Prozent im vierten Quartal 2011 und 19,0 im Gesamtjahr. Zudem nahm Evonik Bereinigungen auf Vermögenswerte im Bereich Photovoltaik von 64 Millionen Euro vor. Das Konzernergebnis sank wegen der bilanzieren Effekte um 38 Prozent auf 269 Millionen Euro.

2012 will Konzernchef Engel den Umsatz gegenüber dem Vorjahr leicht steigern, als Evonik Erlöse von 14,5 Milliarden Euro eingefahren hatte. Die operativen Ergebnisse erwartet er „auf oder leicht über“ den Werten des Vorjahres. Engel hatte Ende März noch auf konjunkturelle Unsicherheiten verwiesen und entsprechend dieses Szenarios stagnierende Umsätze und operative Ergebnisse unter denen des Vorjahres in Aussicht gestellt.

Eine Entscheidung über den Börsengang des Chemiekonzerns, der RAG-Stiftung und dem Finanzinvestor CV gehört, wird Finanzkreisen zufolge bis Ende Mai erwartet.

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