Ein Preisverfall bei Glyphosat-Unkrautvernichtern setzt dem US-Saatgutriesen Monsanto vor der Übernahme durch Bayer schwer zu. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 brach der Nettogewinn um rund 43 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar ein, wie das Unternehmen mitteilte.
Der Saatgutkonzern Monsanto
Der US-amerikanische Konzern Monsanto ist einer der weltgrößten Hersteller von – oft auch gentechnisch verändertem – Saatgut sowie Unkrautbekämpfungsmitteln.
Das Unternehmen mit Hauptsitz in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri gehört zu den 500 größten börsennotierten in den USA und setzte zuletzt rund 15 Milliarden US-Dollar (gut 13 Mrd. Euro) um. Dabei erzielte Monsanto einen Überschuss von 2,3 Milliarden Dollar.
Weltweit beschäftigt das Unternehmen nach eigenen Angaben knapp 21.200 Menschen, fast die Hälfte davon in den USA. Der Saatgutkonzern ist in 66 Ländern vertreten – auch in Deutschland.
Monsanto bezeichnet eine nachhaltige Landwirtschaft als „Kernanliegen“, wird jedoch weltweit von Umweltschutzorganisationen unter anderem für die Herstellung von gentechnisch veränderten Saatgut heftig kritisiert.
Quelle: dpa
Der Umsatz sank binnen Jahresfrist um zehn Prozent auf 13,5 Milliarden Dollar. Monsanto bekam vor allem niedrigere Preise bei seinen Unkrautbekämpfungsmitteln auf Basis des umstrittenen Mittels Glyphosat zu spüren. Dies trug wesentlich zu einem Umsatzrückgang von 1,2 Milliarden Dollar im Pflanzenschutzgeschäft bei. Der Rückgang war durchaus erwartet worden – die schwache Nachfrage der Landwirte nach Düngemitteln und Saatgut setzt derzeit allen Agrarkonzernen zu – insbesondere allerdings Monsanto.
Monsanto-Chef Hugh Grant vertröstet die Aktionäre derweil mit den Aussichten für 2017; dann soll der Gewinn je Aktie wieder steigen – dank der Nachfrage nach neuen Monsanto-Produkten. Ähnlich wie Grant glaubt auch Bayer-Agrarvorstand Liam Condon, dass die Aussichten ab 2017 wieder langsam besser werden und die Nachfrage anzieht. Seriös lässt sich derzeit jedoch noch nicht vorhersagen, wie sich die Nachfrage in gut einem Jahr entwickelt, heißt es etwa beim Deutschen Bauernverband.
Bayer will das US-Unternehmen für 66 Milliarden Dollar kaufen und hatte sich Mitte September nach monatelangem Ringen mit Monsanto geeinigt. Gemeinsam mit Monsanto würde der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern zum weltweit größten Anbieter von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut aufsteigen. Monsanto sieht die Transaktion auf Kurs, ein Abschluss werde weiterhin bis Ende 2017 erwartet, bekräftigte das Unternehmen.