Bis Ende 2017 müssen die Kartellbehörden, unter anderem in Europa und den USA, noch entscheiden, ob sie den 66-Milliarden-Dollar-Deal überhaupt genehmigen – die Wettbewerbshüter können die Übernahme durchaus noch zum Kippen bringen. Viele Aktionäre sind da durchaus noch skeptisch.
Eine weitere Hürde könnte durchaus auch der künftige US-Präsident Donald Trump darstellen. Der designierte Amtsinhaber, der im Januar ins Weiße Haus einzieht, hat im Wahlkampf versprochen, Amerikas Wirtschaft zu schützen und gilt nicht gerade als Freund ausländischer Unternehmen. Zur geplanten Monsanto-Übernahme durch Bayer hat sich Trump nie geäußert. Denkbar ist jedoch, dass er durchaus versuchen könnte, auf die Entscheidung der Kartellbehörde Einfluss zu nehmen.
Der Saatgutkonzern Monsanto
Der US-amerikanische Konzern Monsanto ist einer der weltgrößten Hersteller von – oft auch gentechnisch verändertem – Saatgut sowie Unkrautbekämpfungsmitteln.
Das Unternehmen mit Hauptsitz in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri gehört zu den 500 größten börsennotierten in den USA und setzte zuletzt rund 15 Milliarden US-Dollar (gut 13 Mrd. Euro) um. Dabei erzielte Monsanto einen Überschuss von 2,3 Milliarden Dollar.
Weltweit beschäftigt das Unternehmen nach eigenen Angaben knapp 21.200 Menschen, fast die Hälfte davon in den USA. Der Saatgutkonzern ist in 66 Ländern vertreten – auch in Deutschland.
Monsanto bezeichnet eine nachhaltige Landwirtschaft als „Kernanliegen“, wird jedoch weltweit von Umweltschutzorganisationen unter anderem für die Herstellung von gentechnisch veränderten Saatgut heftig kritisiert.
Quelle: dpa
Laut einer vorläufigen Auswertung haben bei der außerordentlichen Monsanto-Hauptversammlung in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri 99 Prozent der abgegebenen Stimmen für den Zusammenschluss mit Bayer gestimmt. Bayer will jedem Monsanto-Aktionär 128,50 Dollar je Aktie zahlen. Aus heutiger Sicht ein gutes Geschäft: Die Monsanto-Aktie notiert derzeit knapp über 100 Dollar. „Wir freuen uns, dass wir von unseren Aktionären so viel Unterstützung erhalten haben“, sagte Monsanto-Chef Hugh Grant.
Anders als Monsanto wird Bayer seine Aktionäre nicht über die Übernahme von Monsanto abstimmen lassen; dazu besteht in Deutschland keine Verpflichtung. Auf der Bayer-Hauptversammlung Ende April wird der geplante Deal dennoch das beherrschende Thema sein – doch mitentscheiden dürfen die Bayer-Aktionäre nicht.