Münchner Autobauer BMW weist Manipulationsvorwürfe zurück

BMW-Chef Harald Krüger hat vor Aktionären Fehler bei Diesel-Autos eingeräumt. Doch er widerspricht dem Vorwurf der gezielten Manipulation.

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BMW-Chef Harald Krüger weist Manipulationsvorwürfe zurück Quelle: dpa

München Es gab mal Zeiten, da schwebte BMW über dem Rest der Branche. Die Verkäufe waren immer ein Stück besser und die Diesel immer ein bisschen sauberer.

Damit ist seit Anfang 2018 Schluss: BMW musste eingestehen, 11700 Autos mit falscher Software ausgeliefert zu haben. „Uns ist vor einigen Jahren ein Fehler unterlaufen“, sagt BMW-Chef Harald Krüger auf der Hauptversammlung am Donnerstag in München. „Um es klar zu sagen: Mit einer gezielten Manipulation von Motorsteuerung und Abgasreinigung hat das nichts zu tun“.

Seitdem die Staatsanwaltschaft München wegen des Verdachts einer „prüfstandsbezogenen Abschalteinrichtung“ ermittelt, steigt der Rechtfertigungsdruck bei BMW.

„Sie haben einen Streifschuss bekommen“, sagt Aktionärsschützerin Daniela Bergdolt. „11700 Autos sind eigentlich nix. Aber BMW ist auf einmal Gegenstand der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.“

Das ärgert die BMW-Manager. Aufsichtsratschef Norbert Reithofer sprach von „handwerklichen, menschlichen Fehlern“. In München wartet man jetzt darauf, vom Kraftfahrtbundesamt Grünes Licht für das Aufspielen neuer Software zu bekommen.

Krüger weist darauf hin, dass nach den fehlerhaften 11.700 Autos aus dem Jahr 2012  fast 11 Millionen Autos ohne Beanstandung vom Band gelaufen seien.

Das Gewissen ist weiter rein – BMW sieht sich weiter nicht als Beteiligter am Dieselskandal. „Zur Wahrheit gehört auch: Das Handeln einiger Hersteller hat der gesamten Branche geschadet“ ruft Krüger den Aktionären zu und erntet Applaus. Mit vier Euro erhalten die BMW-Aktionäre die höchste Dividende der Firmengeschichte.

 

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