Nach Dammbruch in Brasilien Sicherheitsbedenken wegen anderer Minen

Helfer suchen nach Überlebenden und Opfern des Dammbruchs an einer Eisenerzmine. Quelle: dpa

Die brasilianischen Behörden haben mehrere Gemeinden um Bergwerke evakuiert, weil einem Staudamm das Stabilitätszertifikat verweigert wurde. Ein Dammbruch hatte vor zwei Wochen mindestens 150 Todesopfer gefordert.

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Zwei Wochen nach dem Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien mit bislang 150 bestätigten Todesopfern haben die Behörden wegen Sicherheitsbedenken mehrere Gemeinden rund um weitere Bergwerke der Region evakuiert. Etwa 500 Menschen aus der Ortschaft Barão de Cocais im Bundesstaat Minas Gerais seien in Sicherheit gebracht worden, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit.

Zuvor hatten Prüfer dem Damm der stillgelegten Eisenerzmine Gongo Soca ein Stabilitätszertifikat verweigert. Der Bergbaukonzern Vale teilte mit, es handele sich um eine vorbeugende Sicherheitsmaßnahme.

Zudem wurden in der Nähe der Mine Serra Azul des Stahlkonzerns ArcelorMittal in Itatiaiuçu etwa 200 Menschen in Sicherheit gebracht. Nach einem Stresstest am Damm der Mine seien weitere Sicherheitsprüfungen nötig, teilte das Unternehmen mit. Wann die Anwohner wieder in ihre Häuser zurückkehren können, war zunächst unklar.

Nach dem Dammbruch in einer Eisenerzmine in Brasilien steigt die Zahl der Todesopfer. Jetzt wächst der Druck auf den Bergbaukonzern Vale. Es ist nicht das erste Mal, dass er in der Kritik steht.

Am 25. Januar war der Damm an der Mine Córrego do Feijão des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale gebrochen. Eine Schlammlawine rollte über Teile der Anlage und benachbarte Siedlungen nahe der Ortschaft Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais hinweg, sie begrub Menschen, Häuser und Tiere unter sich. Insgesamt ergossen sich rund zwölf Millionen Kubikmeter Schlamm auf eine Fläche von etwa 290 Hektar – das entspricht gut 400 Fußballfeldern.

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