Nach Deal mit Tata Thyssen-Krupp glaubt an Einigung mit Arbeitnehmervertretern

Trotz der Proteste gegen den Deal mit dem indischen Konzern Tata ist die Thyssen-Krupp-Führung optimistisch, sich mit Arbeitnehmervertretern einigen zu können. Langfristig sollen in Deutschland 2000 Arbeitsplätze wegfallen.

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Die Zentrale des Unternehmens in Essen. Quelle: AP

Essen Thyssen-Krupp-Finanzvorstand Guido Kerkhoff erwartet trotz heftiger Proteste gegen einen Zusammenschluss der Stahlsparte mit Tata eine Einigung in den Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern. „Wir sind froh, dass die Phase der vertraulichen Vorbereitung des Joint Ventures nun vorüber ist, in der wir keine Gespräche führen durften. Und ich glaube, dass wir faire Lösungen miteinander erreichen können, für die wir uns die erforderliche Zeit nehmen“, sagte er der „Börsen-Zeitung“ (Freitag).

Den Investoren stellte Kerkhoff nach einer Kapitalerhöhung und dem Verkauf des Brasilien-Werks eine deutlich gestärkte Bilanz in Aussicht. Zum Geschäftsjahresende am 30. September werde sich etwa die Verschuldung von 6,3 Milliarden Euro auf unter 3 Milliarden Euro mehr als halbieren. Weitere Verbesserungen werde der Tata-Deal bringen.

Der Thyssen-Krupp-Aufsichtsrat hatte zuvor die Einsetzung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern zur umstrittenen Stahlfusion beschlossen. Diese soll von IG-Metall-Gewerkschaftssekretär Markus Grolms und Personalvorstand Oliver Burkhard geleitet werden.

Der Konzern war mit seinem Plan für die Stahlfusion auf massiven Widerstand gestoßen. Bei einer Protestveranstaltung in Bochum hatten in der vergangenen Woche rund 7000 Stahlkocher gegen das Vorhaben demonstriert, das allein in Deutschland 2000 Arbeitsplätze kosten soll. Die Betriebsräte fordert in den Gesprächen nun Standort- und Beschäftigungsgarantien.

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