Nach dem Schulmassaker in Florida Waffenhersteller American Outdoor hat Ärger mit seinem größten Investor Blackrock

Mit einer Waffe von American Outdoor wurden in Parkland 17 Menschen getötet. Nun sorgen Fragen von Großaktionär Blackrock für Streit.

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Der weltweit größte Vermögensverwalter Blackrock hatte den Waffenhersteller dazu aufgefordert, Fragen zur Waffensicherheit zu beantworten. Quelle: AP

Düsseldorf Zwischen dem Waffenhersteller American Outdoor Brands und seinem größten Investor bahnt sich offenbar ein Streit an: Zu Beginn dieser Woche warnte das US-Unternehmen den weltweit größten Vermögensverwalter Blackrock davor, in der Öffentlichkeit politische Positionen zu beziehen, die denen der Kunden des Waffenherstellers widersprechen.

American Outdoor stellt jene Schusswaffe her, mit der ein 19-Jähriger Mitte Februar 17 Menschen an einer Schule in Parkland tötete. Im Zuge der öffentlichen Diskussion über Waffengewalt hatte Blackrock Waffenhersteller dazu aufgefordert, Fragen zur Waffensicherheit zu beantworten sowie ihre Methoden zur Einhaltung von Gesetzen öffentlich zu machen.

Der Vermögensverwalter hält elf Prozent an American Outdoor, ehemals Smith & Wesson. Das Unternehmen aus Springfield produziert Handfeuerwaffen, Sportgewehre, Schießscheiben, Holster sowie Baumsägen und Messer.

Der Waffenhersteller veröffentlichte die Antworten auf Blackrocks Fragen auf seiner Homepage. „Wir glauben nicht, dass unsere Aktionäre die kriminelle Verwendung einer Schusswaffe mit dem Unternehmen assoziieren, das sie herstellt.“

Die Angst, Ruf und finanzielle Mittel zu verlieren, sei dann berechtigt, wenn American Outdoor Produkte herstelle, deren Eigenschaften die Kunden nicht wünschten oder wenn das Unternehmen eine politische Position vertreten würde, die nicht mit der der Konsumenten übereinstimmen würde. „Forderungen danach, dass wir der illegalen Verwendung unserer Waffen nachgehen müssen, sind unangebracht“, heißt es auf der Website weiter.

Blackrock-Sprecher Brian Beades sagte, dass verantwortungsvolle Geschäftspraktiken entscheidend für die langfristigen Perspektiven eines Waffenherstellers seien. „Wir werden auch weiterhin mit diesen Unternehmen zusammenarbeiten, um ihre Geschäftspolitik und -praxis nachvollziehen zu können, damit die Investitionen unserer Kunden sicher sind.“

American-Outdoor-CEO James Debny erklärte, dass er zwar die derzeitige Debatte um Waffenkontrollen respektiere. Die Lösung sei jedoch keine ausschließlich politisch motivierte Handlung, die sich negativ auf sein Unternehmen, seine Mitarbeiter, Aktionäre, Industrie und letzten Endes auf die Volkswirtschaft auswirke, aber nicht die Sicherheit im Land erhöhe.

Stattdessen schlägt das Unternehmen beispielsweise vor, dass der Staat die „Herausforderungen akuter psychischer Erkrankungen in der Gesellschaft und die allgegenwärtige Darstellung von Gewalt in Filmen und Videospielen“ angehen solle.

American Outdoor sprach sich zudem gegen die „Smart Gun“-Technologie aus, die es nur autorisierten Personen ermöglicht, eine Waffe zu bedienen. Gleichwohl schloss Firmenchef Debny nicht aus, an der Entwicklung einer solchen Technologie künftig mitzuarbeiten.

Seit dem Schulmassaker in Florida sind die Aktien von American Outdoor um gut vier Prozent gefallen – und werden derzeit für etwas mehr als zehn Dollar gehandelt.

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