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Nach mieser Prognose Bilfinger plant "beachtliche" Stellenstreichungen

Nachdem der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger seine Ziele kassiert und einen Ergebnis-Rückgang prognostiziert hat, ist die Aktie im Sturzflug. Ein neues Sparprogramm wird Arbeitsplätze kosten.

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Das Logo des Dienstleistungs- und Baukonzerns Bilfinger an der Konzernzentrale in Mannheim. Quelle: dpa

Ein pessimistischer Ausblick hat Bilfinger den zweitgrößten Tagesverlust der Unternehmensgeschichte eingebrockt. Die Aktien des Baukonzerns fielen um bis zu 17 Prozent auf ein Zwölf-Monats-Tief von 69,19 Euro. Dabei wechselten innerhalb der ersten 30 Handelsminuten bereits etwa vier Mal so viele Bilfinger-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag.

Das Unternehmen hatte seine Gesamtjahresziele kassiert und einen Ergebnis-Rückgang in Aussicht gestellt. Die aktuelle Hochrechnung habe ergeben, dass die angestrebte deutliche Ergebnis-Steigerung im 2014 nicht erreicht werde, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Montagabend mit. Insbesondere das Geschäftsfeld Power leide unter den Folgen der Energiewende in Deutschland. Dort und auch im Geschäftsfeld Industrial werde Bilfinger "die Kapazitäten anpassen" und unverzügliche weitere Programme zur Senkung der Kosten auflegen. Dies werde im zweiten Halbjahr zu einem zusätzlichen Aufwand führen.

Für das laufende Jahr wird ein Ergebnisrückgang erwartet. Die Leistung werde bei rund 7,9 Milliarden Euro liegen, der bereinigte Gewinn (Ebita) wohl zwischen 380 und 400 Millionen Euro (2013: vergleichbar 419 Millionen Euro). Das bereinigte Konzernergebnis werde zwischen 230 und 245 (2013: vergleichbar 255 Millionen Euro) erwartet.

Fujitsu streicht 400 Jobs
Fujitsu Der japanische Elektronikkonzern Fujitsu will einem Zeitungsbericht zufolge in Deutschland 400 bis 500 Arbeitsplätze abbauen. Eine endgültige Entscheidung solle nach Verhandlungen mit den Beschäftigten fallen, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei". Insgesamt beschäftigt der Konzern hierzulande 12.000 Menschen. Die Stellenstreichungen beträfen hauptsächlich Entwicklung und Informationstechnik. Bereits am Dienstag hatte der Konzern bekanntgegeben, in Großbritannien 1800 Jobs zu streichen. Das entspricht 18 Prozent der Belegschaft dort. Insidern zufolge könnte sich Fujitsu künftig auf IT-Dienstleistungen konzentrieren. Mit dem weltgrößten Computer-Hersteller Lenovo verhandelt das Unternehmen offenbar über einen Verkauf des PC-Geschäfts von Fujitsu. Quelle: REUTERS
Lufthansa Technik Quelle: dpa
DAK Gesundheit Quelle: dpa
EnBWDer Energieversorger baut weiter Stellen ab: Die Energie Baden-Württemberg werde sich aus dem Strom- und Gasvertrieb an Großkunden der Industrie zurückziehen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Davon seien 400 Beschäftigte betroffen, denen ein Aufhebungsvertrag oder ein alternativer Arbeitsplatz im Konzern angeboten werde. Auch im Privatkundengeschäft, der Energieerzeugung und der Verwaltung steht demnach Stellenabbau bevor, der noch nicht beziffert wurde. In den vergangenen zwei Jahren waren bereits rund 1650 Stellen weggefallen. Quelle: dpa
Intel Quelle: REUTERS
Nokia Quelle: dpa
Der IT-Konzern IBM plant in Deutschland offenbar einen massiven Stellenabbau Quelle: dpa

"Beachtliche" Stellenstreichungen

Das geplante neue Sparprogramm des Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfinger wird zu Stellenabbau in der schwächelnden Kraftwerks-Sparte führen. Die Stellenstreichung im Geschäftsfeld "Power" werde beachtlich sein, doch es stehe noch keine Zahl fest, erklärte Vorstandschef Roland Koch am Dienstag in einer Analystenkonferenz. Bilfinger sei in einer schwierigen Lage, aber nicht im freien Fall, sagte Koch. "Wir sind nicht in einer Situation, in der wir über eine Kürzung der Dividende sprechen müssten", ergänzte er. Finanzvorstand Joachim Müller sagte zum geplanten Verkauf der Tiefbau-Sparte, hier gebe es erfreulich viele Interessenten. Erste Bewertungen zum Kaufpreis seien Anfang September möglich.

Die Gewinnwarnung komme überraschend, schrieb DZ Bank-Analyst Jasko Terzic in einem Kommentar. Die Einbußen der Sparte Power wögen besonders schwer, da dieses Geschäftsfeld innerhalb des Konzerns die höchsten Margen abwerfe.

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