Nach Restrukturierung Solarworld nimmt Übernahme von Bosch-Werk in Angriff

Sachkapitalerhöhung und Reduzierung der Schulden sind amtlich – die finanzielle Restrukturierung bei Solarworld abgeschlossen. Nun will das Unternehmen die Übernahme des Thüringer Solarwerks von Bosch in Angriff nehmen.

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Nachdem sich bei Solarworld über eine Milliarde Euro Schulden angehäuft haben, musste Konzernchef Frank Asbeck die Reißleine ziehen. Quelle: dpa

Düsseldorf Die angeschlagene Solarworld hat ihre finanzielle Restrukturierung unter Dach und Fach gebracht und kann nun die Übernahme des Thüringer Solarwerks von Bosch in Angriff nehmen. Mit dem Eintrag ins Handelsregister seien die Sachkapitalerhöhung und die Reduzierung der Schulden um über die Hälfte amtlich, teilte Solarworld am Montag mit. Nun könne sich Solarworld Mitte März - wie vereinbart - das Modulwerk von Bosch in Erfurt einverleiben. Konzernchef Frank Asbeck musste im vergangenen Jahr die Reißleine ziehen, nachdem sich bei Solarworld über eine Milliarde Euro Schulden angehäuft hatten und das Grundkapital aufgezehrt war.

Die Anleger reagierten erleichtert über den Abschluss der Sanierung. Die Aktien stiegen um über 13 Prozent auf 40,88 Euro.

Neben hohen Schulden brachte der ruinöse Preiskampf mit der Konkurrenz aus Asien Solarworld in die Bredouille. Zudem brach der Absatz infolge der gekürzten staatlichen Fördersätze in Deutschland und anderen Ländern ein. Bei dem Kapitalschnitt tauschten die Gläubiger 55 Prozent ihrer Forderungen in Aktien, den Altaktionären bleiben fünf Prozent an Solarworld. Der katarische Partner Qatar Solar will sich für 35 Millionen Euro 29 Prozent der Solarworld-Anteile sichern, Asbeck für zehn Millionen Euro rund 20 Prozent. Das Geld von Asbeck und Qatar Solar fließt an die Gläubiger.

Mit Bosch vereinbarte Asbeck zuletzt die Übernahme des verlustreichen Bosch-Werks in Thüringen. Damit will er zum größten Solarhersteller außerhalb Chinas aufsteigen. Eine Mitgift soll Asbeck die Übernahme versüßt haben. Experten rechnen damit, dass der Weltmarkt für Solarprodukte 2014 deutlich über dem Vorjahresniveau liegen wird. Dabei kommt die Nachfrage vor allem aus China, Japan und den USA. Fraglich bleibt aber, ob sich hiesige Solarfirmen gegen die asiatische Konkurrenz behaupten können.

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