Netz-Rabatte für Firmen Siemens weist Grünen-Kritik zurück

Über eine Milliarde Euro müssen private Haushalte 2017 zusätzlich schultern, um Subventionen für stromintensive Betriebe zu zahlen. Siemens wehrt sich nun dagegen, dafür mitverantwortlich zu sein.

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Der Elektrokonzern wehrt sich gegen die Kritik der Grünen. Quelle: AFP

München/Berlin In der Debatte um Rabatte für die deutsche Industrie bei den Strom-Netzentgelten wehrt sich der Elektrokonzern Siemens gegen Kritik der Grünen. In einem Brief an die Grünen-Abgeordnete Bärbel Höhn, der der Deutschen Presse-Agentur dpa vorliegt, erklärte das Unternehmen, der Vorwurf, Siemens ziehe private Haushalte dafür heran, seine Stromrechnung mitzubezahlen, sei „nicht nur irreführend, sondern schlichtweg falsch“.

Höhn hatte erklärt, es sei „nicht vermittelbar, dass private Haushalte die Stromrechnung von Siemens, Schlachthöfen oder Aldi mitbezahlen“. Dagegen betonte der Elektrokonzern, er zahle im laufenden Jahr mehr als 60 Millionen Euro EEG-Umlage sowie 25 Millionen Euro an Netzentgelten und betreibe selbst keine von der EEG-Umlage ausgenommenen energieintensiven Standorte. Siemens stehe hinter der globalen Dekarbonisierung und der Energiewende in Deutschland. Man sehe allerdings die Politik am Zug, etwa wenn es um einen Abschluss des Energiekonzeptes 2050 geht.

Hintergrund war eine in der vergangenen Woche bekanntgewordene Mitteilung der Netzbetreiber. Daraus ging hervor, dass die sogenannten Letztverbraucher im kommenden Jahr 1,115 Milliarden Euro zusätzlich schultern müssen, um Subventionen für stromintensive Betriebe zu zahlen, die von einem Teil der Netzentgelte befreit werden. Seit 2012 haben diese Subventionen die Verbraucher damit rund 4,5 Milliarden Euro gekostet. Die Grünen fordern den Wegfall der Hilfen.

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