




ThyssenKrupp organisiert die interne Überprüfung der Geschäftsabläufe auf Gesetzeskonformität um. „Die Führungskultur muss sich bei ThyssenKrupp ändern“, sagte Compliance-Chef Christoph Klahold der WirtschaftsWoche. Dazu seien 16 Problemgebiete identifiziert worden, in denen der Konzern möglicherweise besonders anfällig für Korruption sei. Für jede dieser Problemzonen solle bis Ende 2013 ein eigener Compliance-Manager benannt werden, führte der 41-jähige Jurist im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin aus. Manager für Spanien, Italien, Brasilien und Russland seien bereits eingestellt worden.
Stahlriese in der Krise: ThyssenKrupp will radikal umdenken
Weitere Experten, zum Beispiel für korruptionsanfällige Länder wie China und afrikanische Staaten, würden demnächst folgen. Nach Klaholds Angaben sollen die von außen angeworbenen neuen Compliance-Manager zunächst vier Wochen lang in der Konzernzentrale ausbildet werden und ihr Hauptaugenmerk später vor Ort auf „kritische Geschäftsvorfälle“ richten, zum Beispiel auf öffentliche Aufträge.
Industrie
ThyssenKrupp war in den vergangenen Jahren unter anderem durch die Bildung von unerlaubten Kartellen mit anderen Schienen- sowie Aufzug- und Rolltreppenherstellern in die Schlagzeilen geraten. Für den Bereich Compliance bei ThyssenKrupp war bis vor kurzem Jürgen Claassen verantwortlich. Der Vertraute von Aufsichtsratschef Gerhard Cromme musste im Dezember als Compliance-Chef und Vorstand gehen, nachdem Luxusreisen für Journalisten publik geworden waren, die Claassen organisiert hatte.