Neue Strategie Luca de Meo will Renault zum Technologiekonzern umbauen

Der französische Autokonzern Renault steht vor einem Umbruch. Der neue Chef Luca de Meo verspricht eine „Renaulution“ und will die Kosten senken.

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Der französische Autoriese will sich neu aufstellen. Quelle: Reuters

Der französische Autobauer Renault will mit einem schärferen Sparkus und dem Umbau zu einem softwaregetriebenen Technologiekonzern in die Erfolgsspur zurückfinden. Der neue Konzernchef Luca de Meo erläuterte am Donnerstag sein Umbauprogramm mit dem Namen „Renaulution“, mit dem er die Ertragskraft des kriselnden Konzerns kräftig steigern will, um in der schärferen Konkurrenz um einen den vorderen Plätze in der Elektromobilität mitzuhalten.

„Wir werden uns von einem Autokonzern, der mit Technologie arbeitet, zu einem Technologiekonzern entwickeln, der mit Autos arbeitet und bis 2030 mindestens 20 Prozent seines Umsatzes mit Dienstleistungen, Daten und Energiehandel erzielen wird“, sagte de Meo, der seit Juli an der Spitze von Renault steht und davor viele Jahre bei Volkswagen gearbeitet hatte.

Im Zuge des Umbaus soll Renault das bis 2022 gesteckte Sparziel von zwei Milliarden Euro schneller erreichen und die Kosten weiter senken - bis 2025 um drei Milliarden Euro. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung sollen bis dahin von zehn Prozent des Umsatzes auf unter acht Prozent gedrückt werden. Unter den bis 2025 geplanten zwei Dutzend neuen Automodellen sollen mindestens zehn reine E-Autos sein.

Renault hatte bereits Einsparungen von zwei Milliarden Euro binnen zwei Jahren angekündigt, darunter einen Abbau von 15.000 Arbeitsplätzen und eine Restrukturierung der Werke. Die Franzosen wollen - wie der mit ihnen verflochtene japanische Partner Nissan - die vom geschassten Konzernchef Carlos Ghosn vorangetriebene Expansion zurückdrehen, die auf Kosten der Ertragskraft ging.

Die beiden Autokonzerne galten bereits als angeschlagen, als die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr ausbrach. Ihnen fehlt nach Meinung von Börsianern bisher ein Plan, um die Synergien aus der Allianz, zu der auch der japanische Autobauer Mitsubishi gehört, zu nutzen und die Investitionen für den Wechsel in die Elektromobilität und die Digitalisierung zu teilen.

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