Bayer: Monsanto ließ offenbar Bundestagsabgeordnete ausspionieren

Die Vorwürfe gegen Bayer wegen der systematischen Sammlung von Informationen über Kritiker in Medien und Politik nehmen zu.

Bayer hat seit der Monsanto-Übernahme deutlich an Popularität eingebüßt

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Der von Bayer übernommene Monsanto-Konzern hat offenbar auch über Bundestagsabgeordnete systematisch Informationen sammeln lassen. Das erklärte der SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach gegenüber der Wirtschaftswoche. „Ich habe vor einigen Tagen Hinweise erhalten, dass Monsanto auch über mich Dossiers in Auftrag gegeben hat“, so Lauterbach. Er habe daher Bayer am Dienstag schriftlich aufgefordert „schnellstmöglich Klarheit zu schaffen“. Das habe Bayer sofort zugesagt. Der Wahlkreis von Lauterbach in Köln-Mülheim liegt in unmittelbarer Nachbarschaft der Bayer-Konzernzentrale. Der Gesundheitspolitiker hatte sich vielfach kritisch über Monsanto geäußert.

Große PR-Desaster der Wirtschaft

Nach einem erneuten Urteil gegen den Unkrautvernichter-Wirkstoff Glyphosat muss Bayer wohl ganze zwei Milliarden Dollar an die Geschädigten zahlen. Die Übernahme des Agrartechnologie-Konzerns Monsanto wird für immer mehr zum Desaster. Das ist nicht das erste Mal, dass ein einzelnes Ereignis einen Konzern auf Dauer teuer zu stehen kommt: Acht weitere große PR-Desaster.

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Die Enthüllungen über Sex-Reisen beim Versicherungskonzern Ergo sorgten 2011 für einen gigantischen Skandal. Die Ergo-Tochter Hamburg-Mannheimer hatte im Juni 2007 ihre freien Mitarbeiter mit den besten Verkaufserfolgen zur Belohnung in die legendäre Gellert-Therme in Budapest eingeladen. Mit von der Partie: reichlich Alkohol und 20 Prostituierte.

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Das Smartphone-Modell Galaxy Note 7 sollte für Samsung der große Wurf werden, doch es wurde zum Albtraum: Erst explodierten die Akkus, dann gingen auch Austauschgeräte in Flammen auf. Der offizielle Verkaufsstart des Note 7 war für den 2. September 2016 geplant. Doch schon wenige Tage vorher kam es zu Lieferengpässen. Am 1. September wurde der Release kurzfristig  verschoben - die Ursache blieb zunächst unbekannt. Doch im Netz häuften sich Berichte über technische Probleme. Einen Tag später, am 2. September, überschlugen sich die Ereignisse: Der Rückruf des Galaxy Note 7 wurde offiziell eingeleitet, weil mehrere Akkus explodierten.

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Damit Boeings neuer Mittelstreckenjet 737 Max mit dem Konkurrenzmodell Airbus A320neo mithalten konnte, überdeckte der  US-Hersteller eine Konstruktionsschwäche mit einer komplexen Steuerungssoftware. Doch weil die im Alltag die Piloten überfordern konnte, gab es im Oktober 2018 und im März 2019 Abstürze mit fast 350 Toten. Nachdem die Aufsichtsbehörden der Maschine die Betriebserlaubnis entzogen hatten, wurde klar, dass Boeing bei der Zulassung des Systems fragwürdig gehandelt hatte und Hinweisen auf mögliche Gefahren nicht nachging.

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Mit dem Manipulationsskandal beim „Gelben Engel“ begann die Krise beim ADAC. Zunächst tauchte bei der „Süddeutschen Zeitung“ der Vorwurf auf, der Kommunikationschef des Autoclubs habe die abgegebenen Stimmen bei der Wahl zum „Lieblingsauto der Deutschen“ frisiert. Der ADAC bestritt die Vorwürfe. Auf der Preisverleihung des „Gelben Engel“ im Januar 2014 bezeichnete Geschäftsführer Karl Obermair die Vorwürfe als „kompletten Unsinn“ und als „Skandal für den Journalismus“. Die Abstimmungszahlen wurden trotzdem nicht veröffentlicht. Zwei Tage nach dem Dementi gab der Kommunikationschef zu, bei der Angabe der Stimmzahlen betrogen zu haben.

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Im Oktober 1997 sorgte ein nicht bestandener Test für ein PR-Desaster bei Mercedes. Schwedische Auto-Tester hatten den Spurwechseltest, den sogenannten Elchtest, mit der neuen A-Klasse durchgeführt. Dabei überschlug sich ein Fahrzeug. Bilder der umgekippten A-Klasse gingen um die Welt – und jeder kennt seitdem den Begriff Elchtest. Mercedes trug einen gewaltigen Image-Schaden davon und sah sich gezwungen, bei der A-Klasse nachzubessern. Als Folge wurde serienmäßig das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) eingeführt. Ein Novum bis dahin außerhalb der Luxusklasse.

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Die Korruptionsaffäre bei Volkswagen wurde im Juli 2005 bekannt. Aus der Firmenleitung des VW-Konzerns heraus wurden Mitglieder des Betriebsrates mit finanziellen Zuwendungen, Luxusreisen und Dienstleistungen von Prostituierten bestochen und in ihren Entscheidungen beeinflusst. Der frühere Personalvorstand Peter Hartz, der frühere Betriebsratsvorsitzende Klaus Volkert sowie Helmuth Schuster, ehemaliger Personalvorstand der VW-Tochter Škoda, wurden rechtskräftig verurteilt.

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