Neuer Jetta auf der Detroit Motor Show Der Volkswagen für Amerikaner

VW Jetta und Herbert Diess Quelle: dpa

VW präsentiert in Detroit seinen neuen Jetta. Die Stufenheck-Limousine soll in den USA zum Verkaufsschlager werden. Bei der Präsentation sind die US-Autohändler begeistert – obwohl das Modell in Mexiko gebaut wird.

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Auf der großen, meterhohen Leinwand ist eine amerikanische Fahne zu sehen. Und auch auf der Bühne gibt sich der aus Deutschland entsandte Volkswagen-Manager ganz und gar amerikanisch. „Hier in den USA legen wir die Basis dafür, dass Volkswagen wieder ein relevanter Volumenhersteller wird“, sagt VW-Markenchef Herbert Diess.

Zum Auftakt der Detroit Motor Show hat der Wolfsburger Konzern ins „Garden Theater“ geladen. Dort, wo es sonst nur Kultur zu sehen gibt, präsentiert das Unternehmen aus Deutschland sein neuestes Auto, ganz speziell auf den amerikanischen Markt zugeschnitten. Gleich zwei der neuen Fahrzeuge stehen auf der Bühne – in Metallic-blau und in Weiß. Dem VW-Markenchef ist auch ein klein wenig Stolz anzumerken, als er die Vorzüge des neuen Jetta anpreist. „Das ist der beste Jetta, der jemals gebaut worden ist“, freut sich Herbert Diess. Jubel und lautes Klatschen branden in dem kleinen Theater auf. Vor allem die geladenen US-Händler machen mit ihrer Begeisterung deutlich, dass sie große Erwartungen in das neue Auto setzen.

Der VW-Markenchef spielt mit und versucht sich als ordentlicher Verkäufer. „Dieses wundervolle Auto wird in den USA zu einem Basispreis von 18.545 Dollar verkauft, weniger als das Vorgängermodell“, verkündet Diess dem Publikum. Und eine Sechs-Jahres-Garantie für das Auto soll potenziellen Kunden einen Kauf erst recht schmackhaft machen.

Der neue Jetta in der siebten Generation ist ein weiterer Hoffnungsträger, mit dem Volkswagen in den USA verlorengegangenes Terrain zurückerobern möchte. Natürlich ist es der Abgasskandal, der Volkswagen vor zwei Jahren so entscheidend zurückgeworfen hatte, „und der noch lange nicht vorbei ist“ (Diess). Volkswagen will bei den US-Autofahrern vor allem mit neuen Autos punkten. Im vergangenen Jahr waren die Wolfsburger mit neuen SUV auf den Markt gekommen, 2018 sollen es neue Limousinen wie der Jetta richten. Für 2020 verspricht Diess wieder schwarze Zahlen in den USA. Auch mit den Marktanteilen soll es deutlich nach oben gehen. Im Moment sind es auf dem amerikanischen Markt noch magere zwei Prozent.

In den USA ist der Jetta das erfolgreichste Auto deutscher Herkunft. Gut 3,2 Millionen Fahrzeuge dieses Typs sind bislang in den Vereinigten Staaten verkauft worden. Das Stufenheck-Modell entspricht viel mehr amerikanischen Kundenwünschen als das, was deutsche Autokäufer vorziehen. In den USA geht es vor allem um Größe: Der neue Jetta bietet ungefähr so viel Platz wie ein europäischer Passat. Ein vergleichbares Auto bietet der VW-Konzern nur in China an.

So stellt VW sich die Zukunft vor
Zwölf Monate lang hat die Mobilitätsmarke Moia ein Konzept ausgearbeitet, wie VW sich die Mobilität in den Megametropolen vorstellt. Quelle: Moia
Äußerlich erinnert der Pluto an Nutzfahrzeuge wie den Crafter. Quelle: Moia
Der Fahrgast ordert das Shuttle per App. Auf dem Weg zum Ziel ermitteln Algorithmen, welche weiteren Fahrgäste auf der Route eingesammelt und befördert werden können. Quelle: Moia
Bis zu sechs Passagiere haben Platz im Pluto. Der Pooling-Algorithmus sorge so dafür, dass die Auslastung der Fahrzeuge steige und Umwege und Leerfahrten vermieden würden. Quelle: Moia
An Bord können auch elektrische Geräte per USB-Kabel aufgeladen werden, es gibt ein dimmbares Leselicht und Wlan gibt es an Bord kostenfrei. Quelle: Moia
Die Sitze lassen sich verstellen und bieten fast so viel Beinfreiheit wie in der U-Bahn. Quelle: Moia
Die Preise sollen zwischen denen für ein Ticket im Öffentlichen Personennahverkehr und einer Taxifahrt liegen. Quelle: Moia

Für das neue Modell gibt es bislang erneut keine Verkaufspläne für Europa, deshalb ist die siebte Version jetzt wieder in den USA präsentiert worden. In seiner Anfangszeit war der Jetta der einfache Stufenheckableger des Golf und wurde unter dem Namen Bora auch in Deutschland verkauft. Auf deutschen Straßen ist das Auto inzwischen so gut wie verschwunden.

Von der Vorgängerversion waren insgesamt 3,7 Millionen Autos verkauft worden, davon 3,2 Millionen nur in den USA. Weltweit ist das Modell bislang seit den 70er-Jahren etwa 17,5 Millionen Mal verkauft worden. Im Frühling soll der neue Jetta bei den Händlern stehen. Zunächst in Mexiko, etwas später im Frühsommer folgen dann die USA. Auch den neuen Jetta wird Volkswagen wieder in seinem Werk in Mexiko produzieren und von dort überwiegend in die USA exportieren.

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