Nissan-Direktor Vorstand von Nissan tagt – Carlos Ghosn darf nicht teilnehmen

Carlos Ghosn ist zwar gegen eine Kaution freigekommen, dennoch kann der Nissan-Direktor nicht wieder aufnehmen. Die Anschuldigungen gegen ihn bleiben.

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Der ehemalige Verwaltungschef von Nissan ist weiterhin Direktor in dem Unternehmen. Quelle: Reuters

Tokio Nach der kürzlichen Freilassung des früheren Verwaltungsratschefs des japanischen Renault-Partners Nissan, Carlos Ghosn, kommt der Konzern an diesem Dienstag ohne den Top-Manager zu einer Vorstandssitzung zusammen. Ghosn, der weiterhin Direktor bei Nissan ist, wollte der Vorstandssitzung beiwohnen, doch lehnte das Bezirksgericht in Tokio am Montag seinen Antrag auf Erlaubnis zur Teilnahme ab, wie das Gericht bekanntgab.

Der 65-Jährige, der Nissan einst vor der nahen Pleite gerettet und zusammen mit Renault und Mitsubishi eine mächtige Autoallianz geschmiedet hatte, war am 19. November wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen in Tokio festgenommen und angeklagt worden.

Zudem soll er laut der japanischen Staatsanwaltschaft private Investitionsverluste auf Nissan übertragen haben. Ghosn hat wiederholt seine Unschuld beteuert und vermutet einen Komplott gegen ihn. Nach mehr als dreimonatiger Untersuchungshaft war er vergangene Woche gegen Kaution freigekommen.

Unterdessen teilte Nissan mit, dass am Dienstag der neue Präsident von Renault, Jean-Dominique Senard, Renaults Generaldirektor Thierry Bolloré sowie Nissan-Chef Hiroto Saikawa und der Chef von Mitsubishi Motors, Osamu Masuko, an der Nissan-Konzernzentrale in Yokohama vor die Presse treten werden.

Im Streit über die Zukunft der französisch-japanischen Autoallianz hatte der französische Autobauer Renault zuletzt erstmals Überlegungen für eine Neuaufstellung bestätigt. Man befinde sich in Gesprächen mit den Partnern Nissan und Mitsubishi über eine neue Konstruktion zur Sicherstellung der weiteren Zusammenarbeit, bestätigte der französische Autobauer am Montag. Eine Übereinkunft sei noch nicht erzielt worden. Über ein mögliches Ende der Allianz war seit der Inhaftierung von Carlos Ghosn im November spekuliert worden.

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