Öl-Konzern OMV Mitarbeiter wegen Unruhen aus Tunesien abgezogen

Der österreichische Energiekonzern OMV hat seine Mitarbeiter aus Tunesiens Süden abgezogen. Grund seien anhaltende Protestaktionen der örtlichen Bevölkerung. Das Land kämpft nach wie vor mit wirtschaftlichen Problemen.

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Der österreichische Öl-Konzern reagiert auf die Proteste im Süden Tunesiens und zieht seine Mitarbeiter ab. Quelle: Reuters

Tunis Der österreichische Energiekonzern OMV hat wegen anhaltender Unruhen im Süden Tunesiens rund 700 Mitarbeiter von seinen Produktionsstätten abgezogen. Sämtliche Hauptrouten südlich der Stadt Tataouine seien zur Zeit blockiert, teilte der Konzern am Freitag mit. Seit Wochen protestieren dort arbeitslose Tunesier für mehr Arbeitsplätze und für eine Beteiligung der Wüstenregion an den Gewinnen durch die Öl- und Gasproduktion. Bereits am 29. April sei nicht erforderliches Feldpersonal von den Produktionsstätten in Südtunesien abgezogen worden, sagte OMV-Pressesprecher Robert Lechner. Man beobachte die Entwicklung der Situation sehr genau.

In Tunesien kam es zuletzt wieder häufiger zu Streiks und Protestaktionen gegen die Regierung in Tunis. Nach den Umbrüchen in der Arabischen Welt 2011 hat Tunesien zwar weitreichende demokratische Reformen eingeleitet, das Land kämpft aber mit wirtschaftlichen Problemen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte erst im April nach längerem Zögern eine weitere Tranche eines 320 Millionen Dollar Hilfspakets ausgezahlt, nachdem der IWF die stockenden Reformen im Land kritisiert hatte.

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