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Ölpreis-Verfall Saudis rechnen mit Absturz auf 60 Dollar

Der Ölpreis ist seit dem Sommer um 40 Prozent gesunken - und könnte noch weiter fallen. Der wichtigste Ölproduzent rechnet mit einem Verfall auf 60 Dollar. Dann könnte die Opec jedoch schnell handeln.

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Welchen Staaten der niedrige Ölpreis besonders schadet
Erdölförderung Quelle: dpa
Ölförderung in Saudi-Arabien Quelle: REUTERS
Ölförderung in Russland Quelle: REUTERS
Oman Ölpreis Quelle: Richard Bartz - eigenes Werk. Lizenziert unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 über Wikimedia Commons
Öl-Leitung im Niger-Delta Quelle: dpa
Ölförderpumpe in Bahrain Quelle: AP
Venezuela Ölförderung Quelle: REUTERS

Saudi-Arabien stellt sich darauf ein, dass der Ölpreis um weitere zehn Dollar je Barrel (159 Liter) fallen könnte. Der größte Produzent der Organisation erdölexportierender Staaten (Opec) geht davon aus, dass sich der Preis bei 60 Dollar stabilisieren wird, berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Insider.

Das wäre ein Niveau, mit dem sowohl die Saudis als auch andere Produzenten am Persischen Golf leben könnten, schreibt die Zeitung. Die Golfstaaten hätten zwar kein Preisziel, doch wenn die Preise unter 60 Dollar fallen sollten, könne sich das schnell ändern.

Meilensteine der Ölpreisentwicklung

Seit Ende Juni ist der Ölpreis um 40 Prozent gefallen. Zeitweise kostete ein ein Barrel der Nordseesorte Brent weniger als 70 Dollar – das war der tiefste Stand seit fünf Jahren. Grund für den Preisverfall: Die zunehmende Produktion von Schieferöl in den USA führt zu einem Überangebot an Öl auf dem Weltmarkt und drückt die Preise.

Trotzdem hatte die Opec hat auf ihrer Sitzung in der vergangenen Woche entschieden, dass sie die Förderung nicht einschränken wird. Einige Opec-Mitglieder wie Venezuela und Iran hatten auf eine Förderkürzung gedrängt, um das Angebot zu verknappen. Diese Länder sind stark von den Einnahmen aus dem Öl-Geschäft abhängig. Die arabischen Staaten, allen voran Saudi-Arabien, lehnten jedoch eine Kürzung ab.

Experten vermuten dahinter einen Preiskampf, der auf die Konkurrenz in den USA abzielt. Die Schieferöl-Produktion in den Vereinigten Staaten lohnt sich nur, wenn Öl teuer ist. Sollte der Ölpreis weiter fallen, so schätzen Kenner, könnte ein Teil der neuen Produktion in den USA unprofitabel werden.

Inzwischen haben sich die Preise etwas stabilisiert. Am Donnerstag kostete Brent 70,27 US-Dollar und damit 35 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg um 48 Cent auf 67,86 Dollar.

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