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Oktober-Zahlen Europa kauft weniger Neuwagen

Es gibt immer weniger Pkw-Neulassungen in Europa. Auch im Oktober schrumpfte der Automarkt um 1,8 Prozent - gut eine Millionen Fahrzeuge. Seit Januar beläuft sich das Minus auf ein Prozent.

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Immer mehr Neuwagen bleiben stehen: Der Automarkt in Europa schrumpft. Quelle: dpa

Frankfurt Der Automarkt in Europa geht angesichts der Schuldenkrise in vielen Ländern in die Knie. Zwar erwies sich die Pkw-Nachfrage in Frankreich und Großbritannien im Oktober überraschend als robust. Da sich die Konjunkturabkühlung mittlerweile aber auch beim Schwergewicht Deutschland bemerkbar macht, fehlte eine wichtige Stütze. In Schuldenländern wie Italien und Spanien schlagen die Verbraucher ohnehin schon seit Monaten einen großen Bogen um die Schauräume der Autohändler. Deshalb schrumpften die Neuzulassungen in den 27 EU-Staaten und drei EFTA-Ländern Island, Norwegen und Schweiz im vergangenen Monat um 1,4 Prozent auf etwas mehr als eine Million Fahrzeuge, wie der europäische Herstellerverband ACEA am Mittwoch bekanntgab.

Während die Pkw-Nachfrage in Westeuropa um 1,2 Prozent sank, sackte sie in den neuen EU-Ländern um vier Prozent ab. Ein Grund war ein Rückgang in Polen um 17 Prozent. Aber auch in anderen osteuropäischen Ländern sind die Verbraucher wegen der Schuldenkrise verunsichert.

Die Autobauer schlugen sich unterschiedlich: Vor allem Hersteller wie Fiat (minus zehn Prozent), Renault (minus zwei), PSA Peugeot Citroen (minus sechs) und Opel (minus drei) leiden unter der schwachen Nachfrage in den Schuldenländern Südeuropas. Dagegen verkaufte Europas Marktführer Volkswagen erneut mehr und baute seinen Marktanteil weiter aus. Auch Ford steigerte sich. Die Neuzulassungen der Oberklasse-Marke BMW sanken um ein Prozent. Der Stuttgarter Rivale Daimler verbuchte bei seiner Nobelmarke Mercedes-Benz sogar einen Rückgang um elf Prozent.

Toyota und der japanische VW-Partner Suzuki mussten ebenfalls Federn lassen. Dagegen blieben der koreanische Autobauer Hyundai und seine Schwestermarke Kia in der Erfolgsspur.

Nicht nur in Europa, auch in anderen Regionen nehmen die Bremsspuren zu: Der weltgrößte Pkw-Markt China, wo sich die Hersteller lange über hohe Zuwächse freuen konnten, verliert zusehends an Schwung. Im Oktober legten die Neuzulassungen dort nach Angaben des deutschen Herstellerverbands VDA nur noch um knapp fünf Prozent zu. Seit Jahresbeginn stieg die Pkw-Nachfrage in der Volksrepublik um gut neun Prozent.

In Brasilien sanken die Neuzulassungen im vergangenen Monat um acht Prozent. In Indien, auf das sich die Hoffnung der Hersteller für die Zukunft richten, schrumpfte der Absatz sogar um ein Fünftel, weil laut VDA mehrere Zinserhöhungen und hohe Benzinpreise die Verbraucher vom Kauf eines neuen Autos abhalten.

Ein Lichtblick blieben die USA, wo sich die Verbraucher beim Autokauf offenbar von Konjunktursorgen nicht abschrecken lassen. Im Oktober kamen dort sieben Prozent mehr Pkw und leichte Nutzfahrzeuge neu auf die Straßen. Auch in Russland legte der Pkw-Absatz weiter zu.

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