Oliver Zipse BMW-Chef warnt vor „Schrumpfungskurs“ bei zu frühem Abschied vom Verbrenner

Der BMW-Chef verteidigt den Kurs seines Unternehmens. Quelle: dpa

Die wahren Entscheider der Industrie seien die Kunden, sagt BMW-Chef Zipse. Der Konzern werde sich erst später als Konkurrent Audi vom Verbrenner verabschieden.

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BMW-Chef Oliver Zipse hat die Strategie seines Konzerns verteidigt, langsamer als etwa der heimische Konkurrent Audi aus der Produktion klassischer Verbrennermotoren auszusteigen. „Die wahren Entscheider in unserer Industrie sind die Kunden. Und die sollte man nie aus den Augen verlieren“, sagte der Manager in einem Interview der „Passauer Neuen Presse“ und des „Donaukuriers“.

Dabei verwies er auf die Pläne des Münchner Konzerns, 2030 die Hälfte der Autos mit rein batterieelektrischem Antrieb zu verkaufen. „Wenn ein Hersteller dann kein Verbrennerangebot mehr hat, dann geht ihm das halbe Marktvolumen verloren, und er befindet sich auf einem unternehmerischen Schrumpfungskurs.“

Zwar werde es in den kommenden 15 Jahren Städte, Regionen und Länder geben, in denen sich der Transformationsprozess zur Elektromobilität vollständig vollziehe. Aber in der Summe der weltweit 140 BMW-Märkte werde das nicht der Fall sein.

Die Volkswagen-Tochter Audi hatte jüngst angekündigt, Mitte des Jahrzehnts den letzten Verbrenner auf den Markt zu bringen. Ab 2032 oder 2033 will der Ingolstädter Konzern weltweit dann nur noch Fahrzeuge mit Elektroantrieb verkaufen. Dagegen hat sich Daimler für seine Marke Mercedes-Benz vorgenommen, dass die gesamte Neuwagenflotte ab 2039 CO2-neutral sein soll.

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BMW will Vorstandsmitglied Milan Nedeljkovic zufolge die Herstellungskosten deutlich kappen. „Wir werden bis 2025 die Produktionskosten pro Fahrzeug um 25 Prozent senken - gemessen an dem Niveau von 2019“, sagte Nedeljkovic dem „Handelsblatt“. Dies solle über die Digitalisierung von Planungsprozessen, eine schlankere Logistik sowie eine bessere Auslastung der bestehenden Werke geschehen. Zudem sollen Nedeljkovic zufolge die Kapazitäten in allen Weltregionen deutlich aufgestockt werden. „Wir wollen vor 2030 eine Produktionskapazität von drei Millionen Autos pro Jahr erreichen.“ In diesem Jahr dürften die Verkäufe nach dem Corona-Einbruch wieder auf 2,5 Millionen Stück zulegen.

Mehr: Anwalt Stefan Nägele vertritt seit vielen Jahren Führungskräfte auch von Daimler. Wer ihn einschaltet, hat Ärger mit dem Unternehmen.

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