OMV Gewinn von Ölkonzern halbiert sich

Der Öl- und Gaskonzern OMV leidet auch zum Jahresauftakt unter den niedrigen Ölpreisen. Der Betriebsgewinn des österreichischen Unternehmens bricht um die Hälfte ein. Nun muss OMV auf die Kostenbremse treten.

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Der Konzern leidet wie die gesamte Branche unter den niedrigen Ölpreisen. Quelle: Reuters

Wien Der Ölpreis-Verfall macht dem österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV auch zum Jahresauftakt zu schaffen. Der um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS Ebit) brach im ersten Quartal um die Hälfte auf 167 Millionen Euro ein, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. „Das Jahr 2016 begann mit einem weiteren starken Rückgang der Ölpreise und außergewöhnlich niedrigen Gaspreisen“, sagte Konzernchef Rainer Seele.

Der Wiener Konzern bekommt den Absturz des Ölpreises vor allem im Geschäft mit der Suche und Förderung von Öl und Gas zu spüren. Die richtungsweisende Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich am Mittwoch um 0,4 Prozent auf 45,32 Dollar je Barrel. Vor einem Jahr waren es noch rund 65 Dollar gewesen. Die OMV rechnet damit, dass der Brent-Preis im Gesamtjahr im Schnitt bei rund 40 Dollar liegen wird.

Um den Preisverfall gegenzusteuern, muss die OMV auf die Kostenbremse treten. Vor allem die im Branchenvergleich hohen Ausgaben für die Förderung von Rohöl sollen gesenkt werden. Daher setzt das teilstaatliche Unternehmen seine Hoffnungen auf einen Einstieg in den russischen Markt. Dort seien die Kosten niedriger als etwa in der Nordsee oder in Rumänien.

Gelingen soll dies über ein Tauschgeschäft mit dem Energieriesen Gazprom. Konkret will sich die OMV mit knapp 25 Prozent an einem Teil des sibirischen Öl- und Gasfelds Urengoy beteiligen und bietet Gazprom im Gegenzug Anteile an Unternehmensteilen in der Nordsee an. Die beiden Unternehmen haben dafür eine Absichtserklärung unterzeichnet. Details wollte Seele in einer Telefonkonferenz nicht nennen. Derzeit werde auf Hochtouren mit Gazprom verhandelt.

Unter dem Strich ging der Gewinn im ersten Quartal um 27 Prozent auf 174 Millionen Euro zurück. Der teilstaatliche Konzern liegt damit leicht über den Erwartungen. Analysten hatten im Schnitt mit einem CCS Überschuss von 166 Millionen Euro gerechnet. Bei den Anlegern kamen die Ergebnisse dennoch nicht gut an. An der Wiener Börse verloren die Papiere 1,7 Prozent auf 24,7 Euro.

Für das Gesamtjahr werde weiterhin eine gegenüber dem Vorjahr weitgehend stabile Produktion von rund 300.000 Barrel pro Tag erwartet. Neben Kostensenkungen schraubt die OMV auch die Investitionen zurück. Im ersten Quartal reduzierten sich die Ausgaben auf 467 Millionen Euro nach 707 Millionen Euro im Vorjahresquartal. 2016 will die OMV weiterhin 2,7 Milliarden Euro investieren.

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