
Der Zulieferer Mahle ruft angesichts der Produktionsprobleme durch Coronakrise und Ukrainekrieg die Automobilhersteller zu Unterstützung auf. Die Pandemie und der Krieg führten zu immer größeren Lieferkettenproblemen und enormen Kostensteigerungen, erklärte Mahle-Finanzchef Michael Frick am Montag. In den vergangenen beiden Jahren habe der Stuttgarter Konzern die mit der Pandemie verbundenen Belastungen zum großen Teil übernommen.
Doch jetzt seien Automobilhersteller und Zulieferer gemeinsam gefordert, als Partner über eine faire Lastenverteilung aus dieser schwierigen Situation herauszufinden. Der Mangel an Teilen wie Kabelbäumen aus der Ukraine und der schon lange herrschende Halbleiterengpass führen bei den Autobauern immer wieder zu Produktionsstopps.
Die aktuellen Herausforderungen seien für das Unternehmen, das mitten im Wandel von Verbrennungstechnologie zu Elektromobilität steckt, ein Kraftakt, ergänzte Frick. Der Finanzchef leitet übergangsweise das Unternehmen, da Konzernchef Matthias Arleth nach nur vier Monaten im Amt zum Ende des Monats ausscheidet. Das einvernehmliche Ende der Zusammenarbeit hatte Mahle kürzlich mit unterschiedlichen Auffassungen über die künftige Strategie des Konzerns begründet.
Der Hersteller von Antriebstechnik und Thermomanagement konnte sich im vergangenen Jahr vom Corona-bedingten Einbruch des Vorjahres erholen. Der Umsatz stieg um zwölf Prozent auf elf Milliarden Euro, die Umsatzrendite kletterte auf 1,5 Prozent nach minus zwei Prozent 2020.
Unter dem Strich machte der Stiftungskonzern aber noch Verlust. Der Fehlbetrag belief sich auf 108 Millionen Euro nach einem Minus von 434 Millionen Euro im Jahr davor. Aufgrund der hohen geopolitischen Risiken und steigenden Kosten sei für das laufende Jahr keine Prognose möglich.