
Die beiden großen Panzerschmieden Deutschlands und Frankreichs planen ihren Fusion und treiben damit die Konsolidierung der zersplitterten Rüstungsindustrie in Europa voran. Die Eigentümer des deutschen Konzerns Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und des französischen Staatsbetriebs Nexter hätten am Dienstag in Paris eine Grundsatzerklärung für einen Zusammenschluss bis 2015 unterzeichnet, teilten die Firmen mit.
Es ist eine der größten Rüstungsfusionen in der jüngeren Vergangenheit. Angesichts schrumpfender Wehretats steht die Branche in Europa seit Jahren unter Konsolidierungsdruck, um sich gegen Großkonzerne etwa aus den USA zu behaupten. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte zuletzt eine Beschränkung der deutschen Rüstungsexporte angekündigt, die vor allem Panzer und Kleinwaffen wie Sturmgewehre treffen soll.
Durch den Zusammenschluss von KMW und Nexter unter dem Dach einer gemeinsamen Holding soll ein deutsch-französischer Wehrtechnikkonzern mit annähernd zwei Milliarden Euro Jahresumsatz, einem Auftragsbestand von rund 6,5 Milliarden Euro und mehr als 6000 Mitarbeitern entstehen.





KMW baut unter anderem den Kampfpanzer Leopard. Ein milliardenschwerer Exportantrag für das Kettenfahrzeug nach Saudi-Arabien ist in Deutschland ist aber umstritten und liegt beim Wirtschaftsministerium auf Eis.
Dass beide Konzerne im Gespräch waren, war seit längerem bekannt - auch wenn dies nie bestätigt wurde. Deutschland und Frankreich hatten im Juni 2012 ein Abkommen über eine umfassende Rüstungskooperation unterzeichnet mit dem Ziel, langfristig ihre Einkaufsmacht auf dem milliardenschweren Markt zu bündeln. Beide Staaten kündigten unter anderem eine enge Abstimmung bei der Konzeptionierung der nächsten Generation Panzer und Artillerie an.