




Der 52-Jährige kommt von der Solarfirma AEG Power Solutions und war zuvor Chef des Roboterbauers Kuka. In den Jahren 2006 und 2008 war der Unternehmensberater bereits Strategiechef bei Siemens, kehrte dem Haus allerdings kurz nach seiner Versetzung nach Großbritannien den Rücken. Dort war er Ende Juni zurückgetreten. Der derzeitige Amtsinhaber Peter Herweck räumt seinen Posten und wechselt intern in den Industriesektor.
Das teilte Siemens am Dienstag in München mit. Über die Personalie hatte vorab auch das „Manager Magazin“ berichtet. Der Manager soll sein Amt bereits im November antreten. Der bisherige Strategiechef Peter Herweck übernimmt im Industrie-Sektor die Leitung eines Projekts zur Prozessindustrie.
Wo der Elektronik- und Industriegigant heute noch technologisch führt
Gasturbinen In Erlangen, Berlin und Mülheim hat Siemens die effizienteste Gasturbine der Welt mit einem Wirkungsgrad von rund 60 Prozent entwickelt. Ein Kohlekraftwerk kommt nur auf die Hälfte.
Die aus Erlangen stammenden Computertomografen gelten in der Medizin als die besten dank der Top-Bildgebung und geringer Strahlenbelastung.
Im Østerild in Dänemark testet Siemens die erste Sechs-Megawatt-Windturbine, angetrieben von einem 154-Meter-Rotor. Es ist das größte Offshore-Windrad der Welt
Das Geschäft mit Sitz in Erlangen gilt als führend in Sachen Industrieroboter. Damit ist Siemens Vorreiter in dem Digitalisierungsprojekt „Industrie 4.0“ der Bundesregierung.
2009 hat Siemens die weltweit erste Anlage zur Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) mit 800 000 Volt in Betrieb genommen. HGÜ ist wichtig beim Netzumbau.
Zeitgleich wirbelt Kaeser das Personalressort weiter durcheinander. Von der einstigen Tochter Osram holt er Janina Kugel zurück, die sich künftig um die Personalstrategie des Hauses kümmern soll. Ihr Vorgänger Nicolas von Rosty verlässt Siemens. Erst kürzlich hatte sich Siemens von Personalchefin Brigitte Ederer getrennt und den für Deutschland zuständigen Manager Walter Huber kaltgestellt. Die Beurlaubung stand im Zusammenhang mit den Streitigkeiten um das Gehalt von Betriebsratschef Lothar Adler. Der Belegschaftsvertreter hatte kurz vor Erreichen der Altersgrenze eine hohe Gehaltserhöhung bekommen, was Siemens nun intern untersucht.
In mehreren Zeitungsinterviews hatte der 56-Jährige angekündigt, Siemens in Sachen Technik, Qualität und Profitabilität wieder an die Weltspitze führen zu wollen. Als erstes solle nun aber wieder Ruhe im Unternehmen einkehren. Der neue Chef bestritt, einen Anteil am Abgang seines Vorgängers Peter Löscher gehabt zu haben. „Ich habe mit Herrn Löscher sehr gut zusammengearbeitet und war an seiner Ablösung nicht beteiligt“, sagte Kaeser den „Nürnberger Nachrichten“.