
Frankfurt Ein überraschend hoher Gewinn hat Anleger am Freitag zum Einstieg bei Petrobras ermuntert. Die Aktien des brasilianischen Ölförderers stiegen an der Börse Sao Paolo um bis zu 5,1 Prozent. Bei den Anleihen des staatlich kontrollierten Unternehmens griffen Anleger ebenfalls zu. Dies drückte die Rendite der bis 2027 laufenden Titel auf ein Rekordtief von 5,979 Prozent.
Die Zahlen seien durch die Bank gut, urteilte Hedgefonds-Manager Pedro Albuquerque von Cosmos Capital. Außerdem gebe es noch Luft für weitere Einsparungen und Chancen auf die erste Dividende seit 2014. Dank einer steigenden Ölproduktion, dem Verkauf von Unternehmensteilen und eines harten Sparkurses verdiente die Firma zum Jahresauftakt operativ umgerechnet 7,4 Milliarden Euro. Das ist so viel wie noch nie in der Firmengeschichte und rund 400 Millionen Euro mehr als erwartet.
Auf dieser Basis werde Petrobras seinen Schuldenberg schneller abtragen als bislang geplant, kündigte Firmenchef Pedro Parente an. Der Ölkonzern peilt für 2017 nun die Tilgung von 16 statt 15 Milliarden Dollar an Krediten an. Gleichzeitig werde das Investitionsvolumen auf 17 von 20 Milliarden Dollar heruntergeschraubt. Mit etwa 26 Milliarden Dollar steht Petrobras so tief in der Kreide wie kein anderer großer Ölförderer der Welt.