Pharma Fünf Dinge, die Sie über die neuen Alzheimer-Medikamente wissen sollten

In der Alzheimer-Forschung stimmen zwei neue Arzneimittel zuversichtlich. Quelle: imago images

Lange glückte den Forschern kein Erfolg im Kampf gegen Alzheimer. Jetzt gibt es hoffnungsvolle Meldungen von zwei US-Konzernen. Was steckt dahinter? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

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Können die neuen Medikamente Alzheimer heilen?

Vor wenigen Tagen berichtete das US-Unternehmen Eli Lilly über positive Studiendaten zum geplanten Alzheimer-Präparat Donanemab. Anfang des Jahres wurde zudem das Medikament Leqembi von Biogen und seines japanischen Partners Eisai in den USA zugelassen. Beide Medikamente können Alzheimer weder heilen noch stoppen. Sie können jedoch den geistigen Verfall verlangsamen.

Was genau bringen die neuen Medikamente?

Laut Studiendaten verlangsamt Leqembi den kognitiven Abbau um 27 Prozent, Donanemab um 36 Prozent. Gemessen wurde dies über einen Zeitraum von 18 Monaten. Die Forscher sprechen von einem nachweisbaren, aber geringen Effekt. „Für den einzelnen Patienten wird die positive Wirkung nach 18 Monaten kaum spürbar sein“, sagt Professor Stefan Teipel, Leiter der Forschungsgruppe Klinische Demenzforschung in Rostock. Die Hoffnung sei, „dass die Effekte über längere Zeiträume anhalten, was bislang aber noch nicht gezeigt wurde“. Viele Wissenschaftler stimmt hoffnungsfroh, dass nach vielen Fehlschlägen bei der Entwicklung von Alzheimer-Präparaten endlich mal ein Ansatz funktioniert hat. Darauf lasse sich für die Zukunft aufbauen.

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Vor allem Hirnschwellungen und Hirnblutungen. Laut Linda Thienpont, wissenschaftliche Leiterin der Alzheimer Forschung Initiative e.V. sind Hirnschwellungen und Hirnblutungen bei Donanemab stärker als bei Leqembi, es seien sogar zwei Menschen daran gestorben.

Sind die Medikamente auch in Deutschland erhältlich?

Nein. Donanemab ist noch nirgendwo auf der Welt zugelassen. Für den US-Markt will der Hersteller Lilly in diesem Quartal die Zulassung beantragen. Wann das in Europa und Deutschland der Fall sein wird, lässt das Unternehmen offen. Zudem will Lilly im Juli seine Studiendaten auf einem Alzheimer-Kongress in Amsterdam vorstellen. Schneller wird es voraussichtlich bei Leqembi gehen: Die Hersteller Biogen und Eisai haben bereits einen Zulassungsantrag bei der europäischen Arzneibehörde EMA gestellt. Eine entsprechende Entscheidung könnte noch in diesem Jahr fallen. Dann wäre Leqembi auch in Deutschland erhältlich.

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Welche weiteren Projekte laufen?

Viele große Unternehmen, etwa Pfizer, haben es inzwischen aufgegeben, Alzheimer-Präparate zu entwickeln. Im vergangenen Jahr scheiterte das Schweizer Unternehmen Roche mit einem Medikament. Sehr aktiv im Kampf gegen Alzheimer ist das Unternehmen AC Immune, an dem sowohl SAP-Mitgründer Dietmar Hopp als auch die Biontech-Finanziers Andreas und Thomas Strüngmann beteiligt sind. AC Immune arbeitet an mehreren Medikamenten gegen Alzheimer, unter anderem an einem Impfstoff. Die Projekte befinden sich jedoch allesamt noch in einer frühen Phase. 

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