Bayer hat im EU-Patentstreit um seinen Kassenschlager Xarelto einen Etappensieg errungen. Das Europäische Patentamt habe eine erstinstanzliche Entscheidung aufgehoben und damit das umstrittene Patent auf die einmal tägliche Verabreichung des Gerinnungshemmers aufrechterhalten, teilte der Pharma- und Agrarchemiekonzern am Freitag in Berlin mit. Dies umfasse die meisten Indikationen, sagte ein Konzernsprecher auf Nachfrage. Allerdings können die Hersteller von Nachahmermitteln die Entscheidung auf Länderebene noch anfechten.
Gegen das Patent hatte eine Reihe von Generika-Herstellern Einspruch eingelegt, zunächst mit Erfolg. Angesichts der aktuellen Entscheidung ist das Patent weiter bis Mitte Januar 2026 gültig, zumindest bis einzelne EU-Länder anders entscheiden.
Xarelto ist seit Jahren ein Kassenschlager und für das Pharmageschäft der Leverkusener immens wichtig. Daher versucht Bayer, die weltweit nach und nach auslaufenden Patente zu verlängern, so lange es geht. Mit dem Mittel erwirtschaftete der Konzern 2020 einen Umsatz von 4,5 Milliarden Euro und damit rund elf Prozent der Konzernerlöse. Xarelto beugt Blutgerinnseln vor und wird eingesetzt, um Schlaganfälle und Thrombosen zu verhindern.
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