Pharmakonzern Hohe Nachfrage nach Diabetesmitteln gibt Boehringer Ingelheim Schwung

Deutschlands zweitgrößter Pharmakonzern hat seinen Umsatz um gut acht Prozent gesteigert. Boehringer profitierte besonders vom Diabetes-Geschäft.

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Kräftig zulegen konnte das Unternehmen in seinem größten Geschäftsfeld mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Quelle: obs

Frankfurt Ein starkes Wachstum bei Diabetes-Medikamenten hat Boehringer Ingelheim über Schwächen in seinem Tiermedizin-Geschäft hinweggeholfen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres stieg der Umsatz um gut acht Prozent auf rund 9,3 Milliarden Euro, wie Deutschlands zweitgrößter Pharmakonzern nach Bayer am Donnerstag mitteilte. Dazu trugen auch positive Währungseffekte bei; währungsbereinigt kam Boehringer auf ein Umsatzplus von 4,6 Prozent.

Kräftig zulegen konnte das Unternehmen in seinem größten Geschäftsfeld mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Dort erwies sich vor allem das Diabetesmittel Jardiance als Wachstumstreiber, das seinen Umsatz um fast 45 Prozent auf rund eine Milliarde Euro ausbaute.

Boehringer kann sich damit vom Konkurrenten Sanofi absetzen, der schon seit langem unter Schwächen in diesem Bereich leidet. Mit ihrem wichtigsten Diabetesmittel Lantus, dessen Patent ausgelaufen ist, verzeichneten die Franzosen im ersten Halbjahr ein Umsatzminus von fast 17 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro. Insgesamt sank der Umsatz von Sanofi im Diabetesgeschäft um sieben Prozent.

Im Bereich Tiergesundheit trat Boehringer im ersten Halbjahr auf der Stelle, der Umsatz stagnierte bei rund 2,1 Milliarden Euro. Währungsbereinigt stand ein Umsatzminus von 1,7 Prozent zu Buche. Das war dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinpest in Asien geschuldet.

Weil deshalb Millionen Schweine gekeult werden, um die Krankheit zu stoppen, brach der Umsatz mit einem Schweineimpfstoff des Unternehmens währungsbereinigt um mehr als ein Fünftel ein. Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibe die Region in der Tiergesundheit aber ein wichtiger Wachstumsmarkt, erklärte Boehringer.

Für 2019 rechnet der Familienkonzern aus Ingelheim am Rhein weiterhin mit einem leichten Umsatzwachstum. Angaben zum Gewinn macht Boehringer zum Halbjahr traditionell nicht.

Mehr: Mit einer neuen Klasse von Arzneien wollen Pharmafirmen die Wirkung von Immuntherapien gegen Krebs verstärken. Auch Bayer und Boehringer investieren.

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