Pharmakonzern Merck profitiert von Fortschritten bei Krebsmedikamenten

Lange hatte Merck kein glückliches Händchen bei der Entwicklung neuer Medikamente. Das könnte sich bald ändern. Die Aktie ist bereits im Aufwind.

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Der Pharma- und Chemiekonzern brachte 2017 erstmals seit neun Jahren wieder eine neue Arznei auf den Markt. Quelle: dpa

Frankfurt Positive Studiendaten bei seinen Krebsmedikamenten beflügeln Merck. Die Aktien des Pharma- und Spezialchemiekonzerns stiegen am Donnerstag um fast drei Prozent auf 83,20 Euro und waren größter Gewinner im Dax.

Die Darmstädter hatte am späten Mittwochabend vorläufige Daten aus Studien im frühen und mittleren Stadium mit ihren Krebsmitteln veröffentlicht, die detaillierter Anfang Juni auf dem weltgrößten Krebskongress ASCO in Chicago vorgestellt werden sollen.

Diese Daten seien sehr positiv ausgefallen, urteilte Analyst Wimal Kapadia von Bernstein. „Die Pipeline von Merck sorgt endlich für etwas Begeisterung.“

Denn lange hatte das Unternehmen kein glückliches Händchen bei der Entwicklung neuer Medikamente. 2017 durfte Merck mit der Krebsimmuntherapie Bavencio erstmals seit neun Jahren wieder eine neue Arznei auf den Markt bringen.

Wie die Südhessen mitteilten, führte die Krebsimmuntherapie M7824 in einer kleinen Studie zur Behandlung von nicht kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) bei 40,7 Prozent der Patienten zu einem Schrumpfen des Tumors.

Die Tumore dieser Patienten hatten mindestens einen gewissen Anteil an dem Protein PD-L1, das dem Krebs hilft, eine Immunreaktion zu umgehen. Bei Patienten mit einem PD-L1-Level von mindestens 80 Prozent verkleinerte sich der Tumor sogar bei gut 71 Prozent von diesen. In einer anderen Studie mit dem Krebsmittel Tepotinib wurde bei 60 Prozent der Studienteilnehmer eine Verkleinerung des Tumors festgestellt.

Die beiden Mittel gehören neben der Krebsimmuntherapie Bavencio (Avelumab) zu denen am stärksten beachteten Projekten in der Pharma-Pipeline von Merck. Für die Weiterentwicklung dieser Substanzen ist der Konzern jedoch auf Partner angewiesen.

Gerade bei dem Mittel M7824 dürfte Merck mit den nun veröffentlichten Daten aber keine Probleme zu haben, einen Partner zu finden, erklärte Analyst Kapadia.

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